Im Detail würdigte die Jury die Leistungen der einzelnen Gewinner wie folgt: Beim Gewinner des Gesamtwerks strich die Jury die herausragende, über viele Jahre erbrachte Leistung von Bernard Imhasly heraus.
Als Auslandskorrespondent der «Neuen Zürcher Zeitung» mit Standort in Delhi habe er mit seinen Berichten, Geschichten, Reportagen, Analysen und Kommentaren geholfen, die komplexe Region Südasien und besonders das enorm vielschichtige Land Indien einer breiteren Öffentlichkeit näher zu bringen. Er erfülle damit eine der edelsten Aufgaben eines Journalisten: Des Vermittlers zwischen den Welten, sagte Jury-Präsident Fredy Gsteiger in seiner Laudatio.
Die Gewinner in der Kategorie Zeitung, Catherine Boss, Martin Stoll und Karl Wild, hätten mit nur gerade zwei Artikeln das seit Jahren grösste politische Erdbeben in der Schweiz ausgelöst, das sogar zum Rücktritt eines Bundesrates geführt habe. Für Andrea Masüger war der «Fall Nef» die Story des Jahres. Hervorgehoben hat Masüger das faire Vorgehen des Autorenteams, das von Anfang an im Besitze aller Fakten gewesen sei und trotzdem die Privatsphäre der Betroffenen weitgehend geschützt habe.
Beim Preis in der Kategorie Zeitschriften hob Margrit Sprecher hervor, dass Roland Bingisser mit seiner bewegenden Reportage in der Schweizer Familie Verständnis dafür gezeigt habe, was es heisst, in der Schweiz ein Analphabet zu sein.
In unaufgeregten Worten schildere er das Schicksal von Betroffenen, ihr lebenslanges, oft demütigendes Tarnen ihrer Schwäche. Bingissers Verdienst bestehe vor allem darin, die Nöte dieser Menschen öffentlich gemacht zu haben.
Für Laudatorin Susanne Mühlemann hat sich Dinu Gautier von der WOZ Die Wochenzeitung eines Themas angenommen, dessen Brisanz sich erst im Verlauf der Veröffentlichungen offenbart habe.
Der Bericht des 25-jährigen Journalisten über den namhaften Schweizer Industriekonzern - er beauftragte eine private Sicherheitsfirma, Kritikerinnen und Kritiker des Unternehmens und der Globalisierung zu infiltrieren und auszuhorchen - lese sich wie ein Krimi. Gautier schildere die Vorgänge des Falles detailgetreu und bleibe dabei den Protagonisten auf den Fersen.