Content:

Mittwoch
18.06.2008

Eine «ausgesprochen positive Zwischenbilanz» der Fussball-Europameisterschaft haben am Mittwoch aus Zürcher Sicht Stadtpräsident Elmar Ledergerber und Polizeivorsteherin Esther Maurer gezogen. Es habe zwar einige kleine Unebenheiten gegeben, im grossen Ganzen sei aber der Anlass gut verlaufen. «Die Organisation hat funktioniert und es gab keine nennenswerten Zwischenfälle», sagten die Stadtratsmitglieder. Jetzt hoffen sie darauf, dass der Anlass zu einem positiven Image von Zürich beitrage. «Kaum Zwischenfälle, kaum Abfall, und 80 Prozent der Besucher kamen mit dem öffentlichen Verkehr, sodass auch kein Chaos auf den Strassen entstand», bilanzierten sie vor den Medien.

Auf kritische Punkte wie geringe Besucherzahlen bei einzelnen Kulturinstituten oder Imageschäden des Fussballverbandes Uefa wollte Elmar Ledergerber nicht eingehen. «Dazu kann ich nichts sagen, der Anlass ist ein wunderbares Fussballfest, freuen wir uns doch daran», sagte er auf Fragen des Klein Reports. Auch einer gerichtlichen Auseinandersetzung mit dem Gewerbeverein Seefeld wegen des Verkehrsregimes sieht er nach eigenem Bekunden «gelassen entgegen».

Der Euro-Frieden stört hingegen Andreas Honegger, Vizepräsident des Gewerbevereins Seefeld: «Der Anlass hat viel weniger Touristen angezogen, als vielfach befürchtet worden war, es hat überall noch freie Hotelbetten», sagte er gegenüber dem Klein Report. Zudem seien viele Leute in die Ferien gefahren. Das von Verkehrsbeschränkungen und vielen Verkaufsständen stark beanspruchte Seefeld sei deshalb «wie ausgestorben», sagte er. Gewerbetreibende hätten Umsatzeinbussen von 50 und 60 Prozent erlitten. Der Prozess wegen der als übermässig empfundenen Verkehrsbeschränkungen gehe weiter. «Und wenn wir gewinnen, gibt es Anschlussklagen auf Schadenersatz», kündet er an.