Content:

Montag
31.10.2005

Viper, das internationale Festival für Film, Video und neue Medien in Basel, soll vom November auf März 2006 vertagt werden. Für die 25. Ausgabe fehlen noch 120 000 Franken. Für die Zukunft wird ein neues Medienkunst-Fördermodell diskutiert. Die Zukunft des jährlichen Festivals ist offen, seit die Basler Christoph-Merian-Stiftung (CMS) vor Jahresfrist angekündigt hatte, Viper nur bis 2005 zu unterstützen. Vorsichtshalber wurde das Budget von bisher 1 Mio. Franken auf rund 900 000 Franken heruntergefahren, wie Co-Direktorin Rebecca Picht auf Anfrage sagte. Dass nun trotzdem zwei Wochen vor dem geplanten Eröffnungstermin vom 17. November noch 120 000 Franken fehlen, erklärt Picht mit der Zurückhaltung von Geldgebern: Diese wollten vor fixen Geld-Zusagen erst Konkreteres über die Zukunft des Festivals wissen.

Die CMS hatte ihren Ausstieg damit begründet, dass das im Jahr 2000 von Luzern nach Basel geholte Festival keine Breitenwirkung erreicht habe. Zudem sei der finanzielle Aufwand vergleichsweise sehr hoch und die Organisation mangelhaft. Die Viper-Leitung räumte Mängel ein, für die Branche sei man aber weltweit ein Top-five-Anlass. Der Kanton Basel-Stadt hat inzwischen ein Fusionsmodell auf den Tisch gelegt, nach das Viper-Festival und das Basler Forum für neue Medien Plug.in mit gemeinsamer Trägerschaft und neuem Modus künftig weiter getragen würden. Dabei liefe ein Teil ganzjährig, ergänzt von einem biennalen Festival. Das Modell namens Fusion Plus sei bei Viper zunächst als «ein bisschen Befehl» des Kantons angekommen, erklärt Picht erste überhart-skeptische Reaktionen. Seither hätten sich aber die Wogen geglättet, und alle Seiten sprächen miteinander. Viper begrüsse heute jedenfalls das neue Modell.
Viper zog 21 700 Besucher an und Christoph Merian Stiftung beendet Engagement bei Viper-Festival