«Als Marke ist Eisbär Knut Millionen wert», hatte die Tageszeitung «Die Welt» vor zwei Jahren in einem Beitrag über den Marktwert des kleinen Eisbären Knut im Zoo Berlin getitelt. Uns siehe da: Der Streit um die Knut-Knete geht fröhlich weiter. Am Dienstag trafen sich die Anwälte der Zoologischen Gärten von Berlin und von Neumünster (zwischen Hamburg und Flensburg) vor dem Landgericht Berlin.
Es geht um die Frage, ob der Berliner Zoo verpflichtet sei, Auskunft über Lizenzeinnahmen mit dem Tier-Star zu geben. Das einstmals weisse Fellbündel hat dem Berliner Zoo die Zuschauer in Massen zugeführt. 2007 beispielsweise zählte der Zoo mehr als drei Millionen Besucher, 27 Prozent mehr als 2006. Der Bilanzgewinn betrug insgesamt rund 6,8 Millionen Euro. Hinzu kommen Einnahmen aus Vermarktungsrechten, an denen Neumünster partizipieren will.
Während der Verhandlungen machte das Gericht dann beiden Seiten den Vorschlag, über einen Verkauf nachzudenken. Berlin bot 350 000 Euro, damit Knut endgültig in der Hauptstadt bleiben kann. Neumünster als heutiger Besitzer forderte 700 000 Euro. Jetzt haben die Parteien Zeit, sich bis zum 13. Juli auf einen Preis zu einigen.
Richter Philip Hegermann bezweifelte allerdings, dass ein Eigentumsrecht über den Eisbären gleichzeitig auch an ein Verwertungsrecht der «Marke Knut» gekoppelt sei. «Es geht hier nur um die Früchte von Knut», sagte Hegermann. Auch andere Unternehmen hätten Markeneintragung im Zusammenhang mit Knut angemeldet, so etwa der Süsswarenhersteller Haribo und der Plüschtierfabrikant Steiff. Eigentümer und Urheber der Marke müssten nicht identisch sein. Wer alles an Knut verdienen will: Eisbär Knut ist als Marke Millionen wert
Dienstag
19.05.2009