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Montag
19.09.2005

Der Fach- und Branchenverband Pro:campaigning hat ein Zertifizierungssystem für Campaigner geschaffen. Damit setzt er laut einer Mitteilung vom Montag einen weiteren Teil seiner Mission um, nämlich das Engagement für Qualität in der Ausbildung und Praxis des Campaigning. Die Voraussetzungen zur Erlangung des Titels Certified Campaigner sind anspruchsvoll. Sie umfassen neben vertieften Kenntnissen der Campaigning-Kerndisziplinen sowie jahrelanger Praxis auch Grundkenntnisse in je 13 Kommunikations- und Managementdisziplinen. Zudem wird die Vorlage eines qualitativ einwandfreien Campaigning-Konzepts und permanente Weiterbildung gefordert. Das Zertifikat wird deshalb nur für 3 Jahre erteilt.

Campaigning ist ein relativ neuer Ansatz in Kommunikation und Unternehmensführung, der im Wesentlichen aus dem angelsächsischen Sprachraum stammt und in der politischen Kommunikation - vor allem vom NGOs - wurzelt. Seit einigen Jahren wächst nun die Zahl der Agenturen und Freelancer, die Campaigning auch für profitorientierte Unternehmen und politische Organisationen im deutschsprachigen Raum anbieten. Nicht jedes dieser Angebote ist über alle Zweifel erhaben. Pro:campaigning hat sich deshalb zur Aufgabe gemacht, mit gutem Beispiel voranzugehen und sich für Qualität in der Campaigning-Praxis und -Ausbildung zu engagieren.

Die bisherigen Massnahmen umfassen intensive inhaltliche Arbeit am Ansatz des Campaigning, sowie die Definition von Qualitätsmerkmalen und eines Ehrenkodex. Zudem wurde eine Kooperation mit dem Institut für Unternehmenskommunikation an der Fachhochschule Solothurn Nordwestschweiz eingegangen und gemeinsam der weltweit erste Nachdiplomkurs Campaigning im Mai 2005 gestartet. Das neue Zertifizierungssystem geht nun einen Schritt weiter. Er basiert auf den bisher erarbeiteten Definitionen, was Campaigning an sich ist und woran gutes Campaigning erkannt werden kann, und bezieht die darauf abgestimmte, einheitliche Ausbildung mit ein. Neu ist die Möglichkeit, sich von einem offiziellen Branchenverband zertifizieren zu lassen. Dies soll es Campaigning-Kunden erleichtern, zwischen mehr oder weniger gut qualifizierten Anbietern zu unterscheiden.

Die Kriterien zur Erlangung des Zertifikats sind streng, von insgesamt sechs Anträgen in den letzten Wochen kamen bisher vier durch. Die erste Welle von Zertifizierungen innerhalb des Vorstands und der Mitglieder von http://www.procampaigning.ch diente dabei zusätzlich als Testlauf. In den nächsten Jahren sollen die Kriterien nach und nach verschärft werden. Vor allem aber soll das Zertifizierungssystem dahingehend weiterentwickelt werden, dass die Zertifizierung durch eine externe und damit noch neutralere Stelle vorgenommen werden kann.