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Mittwoch
11.05.2011

Die Mediapulse-Stiftung für Medienforschung mit Sitz in Bern hat den gesetzlichen Auftrag, Daten zur Verbreitung und Nutzung von Radio- und Fernsehprogrammen in der Schweiz zu erheben. Weil nun aber immer mehr Leute Angebote nutzen, mit denen sie Fernsehsendungen zeitverschoben sehen, passt sie ihre Messmethoden an. Das ab 2013 neu zum Einsatz kommende Messsystem soll nicht nur wie bis anhin die Live-Fernsehnutzung messen, sondern auch die zeitversetzte Nutzung und - freilich ab einem späteren Zeitpunkt - auch das ortsunabhängige Fernsehen auf portablen Geräten erfassen.

«Die neue Messtechnologie muss zudem die Einschränkungen in der Messung der Live-Nutzung überwinden können, welche das heutige Messsystem mit sich bringt», teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Eine Ablösung der aktuell verwendeten Erhebungstechnologie sei zwingend, denn die Anpassungsfähigkeit dieses aus der analogen Welt stammenden Messsystems an die digitalen Nutzungsmöglichkeiten, die der Zuschauer zunehmend nutzt, ist heute weitgehend ausgeschöpft.

Die Mediapulse-Gruppe evaluiert zurzeit drei potenzielle Systeme zur Messung der Fernsehnutzung von Kantar Media, Nielsen und GfK. Alle drei setzen mit unterschiedlichem Akzent auf das Audio-Matching-Prinzip zur Erkennung der Fernsehnutzung. Die Systeme von Kantar Media und Nielsen sind weltweit in verschiedenen Märkten bereits seit Jahren im Einsatz. Das System von GfK ist laut Mediapulse das innovativste, existiert aber erst seit Kurzem in einer marktfähigen Version.

Parallel zum Umstieg auf das neue Messsystem plant die Mediapulse-Gruppe den Aufbau eines neuen Panels, das auch Haushalte ohne eingetragenen Festnetzanschluss und sogenannte «Mobile-only-Haushalte» umfassen soll. Die neue Messung werde die gesamte Fernsehnutzung, also sowohl live als auch zeitverschobenen, aller Haushaltsmitglieder ab drei Jahren auf allen fest installierten Fernsehgeräten lückenlos abdecken.