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Mittwoch
05.07.2006

Die Weltorganisation der Zeitungsverleger hat laut einem Communiqué vom Mittwoch die chinesischen Behörden gebeten, den Antrag auf schwere Bussen für Journalisten zurückzuziehen, die über Umweltkatastrophen, Gesundheitsgefährdungen, Unruhen und Demonstrationen berichtet hatten. In einem Brief an Premierminister Wen Jiabao schreibt die World Association of Newspapers (WAN), die angekündeten Strafen würden die Rolle der Medien bei der Information der Bevölkerung noch weiter beeinträchtigen und zu noch grösserer Selbstzensur führen, als dies ohnehin schon der Fall sei. Der chinesische Staatsrat hatte vor zwei Tagen angekündet, Bussen bis zu 100 000 Yuan (15 000 Franken) für chinesische und ausländische Journalisten einführen zu wollen, die über die erwähnten Ereignisse vor den Behörden informieren oder «ungenaue Informationen» verbreiten. Dies sei «ein klarer Bruch des Rechts auf freie Meinungsäusserung», schreibt die WAN an den chinesischen Premierminister.