Das Heft ist 124 Seiten stark, strotzt vor Inseraten und enthält hochkarätige Texte von Leuten wie Sylvia Egli von Matt oder Karl Lüönd: Am Donnerstag haben die Abonnenten das «Magazin des Verbandes Schweizer Presse» (Untertitel) unter dem Titel «FLASHextra» erhalten. Das A4-Heft soll die Leserinnen und Leser «auf unseren Jahreskongress einstimmen», heisst es im Begleitschreiben, der vom 16. bis 18. September unter dem hoffnungsvollen Titel «Liberté + Qualité = Prospérité» in Lausanne-Ouchy stattfindet - mit unter anderen Bundeskanzler Gerhard Schröder und Bundesrat Christoph Blocher als Referenten.
Ein Lesevergnügen in «FLASHextra» sind die opulent illustrierten Texte von Medieninstitut-Leiter Karl Lüönd über die Kulturgeschichte des Kiosks. Zu Recht klopft sich MAZ-Direktorin Sylvia Egli von Matt auf die Schulter, weil es ihr und ihren Vorgängern in 20 Jahren gelungen ist, eine Ausbildungsstätte für Journalistinnen und Journalisten aufzubauen, an dem «Mass nehmen muss», wer ein Ausbildungsangebot im Kommunikationsbereich aufbauen will.
Alles schön gut und prächtig - mit einer Ausnahme: Den Auftakt ins Heft macht ein 3-seitiges Interview, das «Welt»-Chefredaktor Roger Köppel mit Verleger-Verbandspräsident Hanspeter Lebrument geführt hat. Der Dialog der beiden Querköpfe könnte ja durchaus spannend geraten, wenn sich Köppel frechere Fragen und Lebrument neue Aussagen hätten einfallen lassen. Aber Köppel kriecht seinem Gesprächspartner - äxgüsi - förmlich irgendwo hinein, beispielsweise mit antigewerkschaftlichen Fragen zum Thema Gesamtarbeitsvertrag oder RTVG. Zum Schluss ein Lebrument-Zitat aus dem Bündnerland: «Zürich ist dann am schönsten, wenn man mindestens 100 Kilometer ausserhalb der Stadt wohnt.»
Donnerstag
15.07.2004