Content:

Donnerstag
13.03.2008

Der Weltverband der Zeitungsverleger WAN hat am Donnerstag den Suchmaschinenbetreiber Google nachdrücklich eingeladen, eine neue Technologie für die Übernahme von Website-Inhalten einzuführen. Diese Technologie mit dem Namen Acap (Automated Content Access Protocol) will den Verlegern mehr Verfügungsgewalt über ihre Inhalte geben, als sie heute haben. Schon seit einiger Zeit streiten sich Verleger und Google darüber, ob die Übernahme von Schlagzeilen auf Google News und die Verlinkung mit deren Websites eine Urheberrechtsverletzung darstelle oder nicht.

Aktuell können die Betreiber von Nachrichtenseiten im Internet lediglich «Ja» oder «Nein» sagen, ob sie Suchroboter unter dem Namen robots.txt akzeptieren wollen oder nicht, wenn diese Informationen für Google News suchen. Mit Acap sollen mehr Möglichkeiten gegeben sein, und vor allem sollen die Verleger ihre Hand besser auf ihren Inhalten behalten können, verspricht der WAN. Seitens Google Schweiz war dazu am Donnerstag keine verbindliche Stellungnahme erhältlich. «Wir müssen das erst prüfen», sagte Sprecher Matthias Graf gegenüber dem Klein Report. «Grundsätzlich ist es aber so, dass wir offene Plattformen bevorzugen.»

Das globale Seilziehen zwischen Google und Verlegern findet auch auf nationaler Ebene statt, wie Geschäftsführer Hanspeter Kellermüller vom Verband Schweizer Presse am Donnerstag sagte: «Die Gespräche mit Google sind im Moment mangels konkreter Forschritte bis auf weiteres sistiert.» Die Bereitschaft zur Wiederaufnahme der Diskussion sei durchaus vorhanden, aber dazu brauche es «ein Minimum an Bereitschaft auf der Gegenseite, sich zu bewegen. «Es wäre gut, im Gespräch zu bleiben», hiess es dazu von Google-Sprecher Graf. - Mehr dazu: Verleger prüfen Klage gegen Google