Die deutschen Zeitungsverleger kritisiert die EU für ihre Pläne, eine neue Fernsehrichtlinie für Schleichwerbung festzulegen. Die darin enthaltenen Lockerungen für Product-Placement im TV würden sich laut Zeitungsverleger-Verband auch auf andere Medien auswirken. Bei einem informellen Treffen der EU-Minister für Kultur und Medien haben die Verleger laut dem Branchendienst Pressetext von einer «ärgerlichen Mogelpackung» gesprochen, die zur Irreführung der Konsumenten führe.
Dies deshalb, weil Product Placement zwar mit einem Vermerk vor und nach der betreffenden Sendung gekennzeichnet werden soll, ein regelmässiger Hinweis auf Schleichwerbung während des Programms aber nicht vorgesehen ist. Das werde zu einer Käuflichkeit von Inhalten führen und könne auch auf Zeitungen abstrahlen, so die Befürchtung der Verleger. «Die Agenturen, die beim Fernsehen gelockerte Regelungen vorfinden, könnten in Zukunft auch auf die Zeitungen zukommen und ähnliche Lockerungen fordern», so Anja Pasquay, Pressesprecherin beim Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), gegenüber Pressetext. Eine klare Trennung zwischen redaktionellen Inhalten und Werbung wäre dadurch nicht mehr gewährleistet.
Donnerstag
15.02.2007