Wer durch das idyllische Fricktal im Grenzgebiet zwischen Aargau und Baselland fährt, sieht nichts als Kirschbäume und intakte Landschaft. Doch die friedliche Kulisse täuscht: Fricktal ist Zeitungskriegsgebiet. Ab kommender Woche tritt der «Fricktaler Bote» mit einem renovierten und durchgehend vierfarbigen Erscheinungsbild auf und schaltet dann auch eine dazugehörige Internetseite frei (http://www.fricktaler-bote.ch). «Damit wird das bisherige hässliche Entchen zu einer attraktiven Regionalzeitung», kündete Geschäftsführerin Riccarda Mecklenburg dem Klein Report gegenüber am Donnerstag an. Im Auftrag der 50%-Besitzerin «Basler Zeitung» hat sie das bisher biedere Blatt auf Vordermann gebracht und namentlich auch die Grossauflage (31 000 Exemplare) vom bisherigen Erscheinungstag Freitag auf den Donnerstag vorverlegt.
Mit diesen Massnahmen nimmt der «Fricktaler Bote» gewissermassen den Fehdehandschuh auf, den ihm die «Fricktaler Zeitung» hingeworfen hatte. Dieses Blatt war Ende Mai mit einer von Freitag auf Donnerstag vorverlegten Grossauflage vorangegangen und hatte bereits früher sein bisheriges Stammgebiet im unteren Fricktal verlassen und war in die «Fricktaler Bote»-Lande im oberen Talgebiet vorgestossen. Beide Zeitungen haben ihre abonnierten Normalausgaben am Dienstag, Donnerstag und Freitag. Zusätzlich kompliziert wird die Situation durch einen wöchentlich erscheinenden «Bezirksanzeiger» sowie die tägliche «Aargauer Zeitung» des Badener Verlegers Peter Wanner, die ihrem Mantelteil eine Lokalbeilage im Tabloidformat unter dem Namen «AZ Fricktal» beilegt. Und alle wollen von den wenigen Inseraten der ländlichen Gegend leben.
Donnerstag
19.08.2004