Im Jahr 2008 haben sich laut dem Jahresbericht des Pew-Forschungsinstituts in Washington zur Lage der Medien in den USA erstmals mehr Amerikanerinnen und Amerikaner im Internet als in der Zeitung informiert. Die Printmedien seien ein «Geschäftsmodell des vergangenen Jahrhunderts», schreibt deshalb die «Financial Times Deutschland», gestützt auf Medienforscher. Nachrichten sind den US-Bürgern zwar weiter wichtig und bleiben begehrt, allerdings sind immer weniger Menschen bereit, dafür zu bezahlen, schreibt die FTD weiter.
Der am Dienstag zum sechsten Mal in Folge vorgelegte Jahresbericht zur Lage der US-Medien sei der «düsterste bisher», schrieben die Wissenschaftler. 2009 werde für die US-Zeitungsbranche aber angesichts der dramatischen Wirtschaftskrise zum vermutlich «schlimmsten Jahr» überhaupt, so die Prognose. Auch Zeitschriften, Radio und die lokalen Fernsehsender in den USA mussten 2008 Einbussen hinnehmen. Als Gewinner können sich neben den Internet-Anbietern vor allem Nachrichtensender fühlen.
Bis Ende 2009 wird der Prognose des unabhängigen Instituts zufolge im Vergleich zu 2001 jeder vierte Arbeitsplatz in den Zeitungsredaktionen verloren gegangen sein. Allein 2008 sank die Zahl der journalistischen Arbeitsplätze um etwa 5000, das sind etwa 10 Prozent. Einen Boom im Nachrichtengeschäft erlebten lediglich die Nachrichtensender wie CNN, MSNBC und Fox News. Die Zuschauerzahl stieg im spektakulären Wahljahr 2008 um 38 Prozent, auch die Gewinne legten um 33 Prozent zu.
Donnerstag
19.03.2009