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Samstag
16.06.2007

Die staatliche chinesische Filmbehörde hat sich mit der Schere durch den Film «Fluch der Karibik» gearbeitet. Die Zensoren ärgerten sich vor allem über eine Episode, in der Chow Yun-Fat, ein Leinwandheld aus Hongkong, den chinesischen Piraten Captain Sao Feng mimt. Da im Film die Chinesen «diffamiert und verunstaltet» würden, schnipselten die Beamten ein paar Minuten raus, wie verschiedene Medien berichten. Genauso bei einer Szene, in der Chow sagt: «Willkommen in Singapur.» Dies suggeriere, dass «Singapur ein Land von Piraten sei. Die Menschen dort hätten bereits protestiert», hiess es zur Begründung. Insgesamt verkürzte sich der Film um zehn Minuten.

Ein chinesisches Film-Magazin sieht die Sache etwas differenzierter. Chows «bärtiger, glatzköpfiger und ziemlich gruseliger Auftritt» entspreche der alten Tradition Hollywoods, die Chinesen zu dämonisieren. Ausserdem zeige die Sequenz die Unfähigkeit des US-Kinos, «einheimische Kulturen zu verstehen».