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Mittwoch
07.09.2005

«Massiv verschärfte» Kontrollen hat die Zürcher Stadtpolizei am Mittwoch gegen so genannte Guerilla-Werbeaktionen angekündet - doch der bellende Justizhund hat keine Zähne, um zu beissen. Eine Aktion, wie sie das Möbelhaus Ikea am Vortag mit einem durch die Zürcher Innenstadt geschleppten Bett samt lebendigem Inhalt durchgeführt hatte, könne nämlich mit «höchstens 500 Franken Busse» geahndet werden, sagte Stapo-Sprecher Mario Cortesi auf Anfrage des Klein Reports. Im Wiederholungsfall könne die Busse zwar höher sein, aber auch nur dann, wenn sich dieselbe Person bei einer nicht bewilligten «Benutzung des öffentlichen Grunds zu Sonderzwecken» erwischen lasse, räumte Cortesi weiter ein. Juristische Personen seien von dieser Strafandrohung nicht betroffen. «Das ist das Problem, eine unschöne Gesetzeslücke», betonte er.

In der jüngeren Vergangenheit haben neben Ikea auch Luzern Tourismus (5000 auf der Strassen verstreute Portemonnaies), Adidas (3000 Quietschentchen in öffentlichen Brunnen) und die städtischen Verkehrsbetriebe VBZ (mit einem Ufo auf dem Paradeplatz, weil intelligente Lebewesen ihre privaten Vehikel verkaufen und auf Tram und Bus umsteigen) derartige Guerilla-Aktionen durchgeführt. In Zukunft dürfte mit mehr 500-Franken-Aktionen zu rechnen sein.