Der Internetkonzern Yahoo hat in einem Rechtsstreit gegen zwei inhaftierte chinesische Dissidente in einen Vergleich eingewilligt. Die Klage gegen Yahoo wegen der Weitergabe vertraulicher E-Mails an die Strafverfolgungsbehörden wird zurückgezogen. Das Unternehmen unterstütze die Familien der Männer finanziell und richte einen humanitären Fonds für andere Dissidente und deren Angehörige ein, gab Yahoo am Dienstagabend in Los Angeles bekannt.
Das Unternehmen hatte Informationen über die Online-Aktivitäten der Dissidenten Shi Tao und Wang Xiaoning an die chinesischen Behörden weitergereicht. Die Männer, die regierungskritisches Material über das Yahoo-Portal veröffentlicht hatten, waren danach verhaftet und nach eigenen Angaben gefoltert worden. Sie wurden unter anderem wegen Verrats von Staatsgeheimnissen zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt.
Yahoo bestreitet jede Verantwortung. Das Unternehmen sei nach chinesischen Gesetzen zur Herausgabe der E-Mails verpflichtet gewesen. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights USA, die im Namen der beiden Dissidenten geklagt hatte, teilte mit, die Männer und ihre Familien seien mit der Einigung zufrieden. Details des Vergleichs wurden nicht bekanntgegeben.
Mittwoch
14.11.2007