Die deutsche Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) stellte im zweiten Quartal gleich in 31 Fällen eine Entwicklungsbeeinträchtigung von Jugendlichen und Kindern durch die Sendung «X-Diaries - love, sun & fun» auf RTL 2 fest. Die KJM begründete dies vor allem mit «der aufdringlichen Darstellung der Themen Sex und Alkohol und der derb-zotigen Sprachwahl». Aufgrund der für Heranwachsende nicht zu erkennenden Fiktionalität der Sendung sei eine sozialethische Desorientierung für unter 16-Jährige oder für unter 12-Jährige zu befürchten.
Die Produzenten haben ihre Lehren daraus gezogen und unterziehen die Sendung nun der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen (FSF). Bei der jetzigen Staffel sieht die KJM bisher noch keine jugendschutzrechtlich bedenklichen Folgen. Allerdings sind noch 16 von insgesamt 60 problematischen «X-Diaries»-Folgen im Prüfverfahren der KJM.
Insgesamt hat die KJM 47 Verstösse gegen die Bestimmungen des Jugendmedienschutz-Staatsvertrags (JMStV) festgestellt. Zehn davon entfielen auf den Telemedienbereich. In 64 weiteren Fällen bei den Telemedien beantragte die KJM im zweiten Quartal 2011 die Indizierung eines Telemedienangebots bei der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien und in 22 Fällen wurde das Verfahren eingestellt, da die jugendschutzrelevanten Inhalte nach der Anhörung der Anbieter entfernt wurden.