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Montag
21.03.2005

Die heterogenen IT-Systeme von Bund, Kantonen und Gemeinden verunmöglichen laut einem Communiqué vom Montag die Weiterentwicklung des Behörden-Informationsportals www.ch.ch zu einem virtuellen Schalter. Aber nicht nur technische Gründe bewegen die Bundeskanzlei, dem «Guichet virtuel» eine Absage zu erteilen: In der föderalistischen Schweiz wäre dies ohne gesetzliche Grundlagen nur mit sehr grossem Aufwand möglich. Darum werde die Möglichkeit, elektronische Dienstleistungen rund um die Uhr abwickeln zu können, nicht mehr weiterverfolgt, berichtet die Nachrichtenagentur SDA aus dem Bundeshaus. www.ch.ch decke gegenwärtig nur Lebenslagen der Bürgerinnen und Bürger ab. In Zukunft sollten auch Angebote im Bereich der Unternehmen und der Behörden integriert werden, heisst es in der Mitteilung weiter.

Weniger als drei Monate nach seiner Lancierung ist das Informationsportal seit Montag mit neuem Logo und Webauftritt im Netz. Man habe gemerkt, dass die Präsentation altmodisch und unübersichtlich gewesen sei, sagte Julia Glauser, Sprecherin der Bundeskanzlei, auf Anfrage. Zudem solle der neue Auftritt das Portal bei der Bevölkerung bekannter machen. Laut einer Umfrage von Ende 2004 kennen nur 6% der Bevölkerung www.ch.ch. Die Schweiz steht beim E-Government im EU-Vergleich schlecht da, wie eine vor zwei Wochen veröffentlichte Studie ergab.

Von 28 untersuchten Ländern belegt sie bloss Rang 20. Weniger behördliche Dienstleistungen auf dem Internet bieten nur noch einige osteuropäische Staaten und Luxemburg an. In der Studie waren 20 Dienstleistungen in den 25 EU-Staaten sowie in Island, Norwegen und der Schweiz worden.