Der Chef des weltweiten Agenturnetzwerks WPP, Sir Martin Sorrell, sieht schwarz für die Werbung und damit für die Medien, was die Werbeeinnahmen betrifft, und schlägt eine alternative Form der Kommerzialisierung für Medien vor. In einem Interview mit dem netzwerkeigenen Online-Magazin «Sparksheet» erklärt er, die Medienunternehmen sollten sich mehr auf Bezahlinhalte konzentrieren, wie dies News-Corporation-Chef Rupert Murdoch bereits unternehme. Als einzige Ausnahme könne sich das Suchimperium Google durch Werbung und Reklame finanzieren, meint Sorrell im Online-Gespräch.
Weil auf konstante Werbeeinnahmen kein Verlass mehr sei, plädiert Sorrell für eine Lockerung des Kartellrechts. Medienunternehmen sollten sich über Fusionen und durch Kooperationen stärken dürfen, ohne immer von den Wettbewerbsbehörden zurückgepfiffen zu werden. Interessant ist auch, was der WPP-Chef betreffend Staatsintervention meint: Bei einem Zeitungssterben müsste sich der Staat engagieren und eventuell wichtigen Zeitungen helfen.
Sonntag
10.01.2010