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Donnerstag
17.03.2005

Die US-Grossbank J. P. Morgan Chase zahlt in einem Vergleich zur Beilegung einer Sammelklage geschädigter Käufer von Wertpapieren des Telekommunikations-Konzern WorldCom 2 Mrd. Dollar. Das gab die Bank am Mittwoch (Ortszeit) bekannt. Damit hat J. P. Morgan Chase als letzte der am Verkauf von WorldCom-Anleihen beteiligten amerikanischen und ausländischen Grossbanken praktisch im letzten Moment noch einem Vergleich zugestimmt. Der Prozess sollte am Donnerstag in New York beginnen.

Mit der Zahlung von J. P. Morgan Chase erhöht sich die gesamte Vergleichssumme auf 6 Mrd. Dollar. Die US-Grossbank Citigroup zahlt im Rahmen ihres Vergleichs 2,65 Mrd. Dollar. Kürzlich hatten sich auch die Bank of America, Lehman Brothers, Goldman Sachs, Credit
Suisse First Boston, UBS Warburg und mehrere andere Banken zu Vergleichen bereit erklärt.

Die geschädigten Wertpapierbesitzer warfen den Banken und Finanzinstituten vor, sie hätten nicht die notwendige Sorgfalt walten lassen, um vor dem Verkauf von WorldCom-Anleihen in Höhe von 15,4 Mrd. Dollar in den Jahren 2000 und 2001 die Bilanzbetrügereien bei WorldCom aufzudecken.

WorldCom musste nach dem schwersten Bilanzbetrug der US-Wirtschaftsgeschichte ein Insolvenzverfahren einleiten und ging daraus saniert als MCI hervor. Der frühere WorldCom-Chef Bernie Ebbers war am Dienstag von einem New Yorker Gericht wegen der Bilanzbetrügereien in allen Anklagepunkten schuldig gesprochen worden. Ihm drohen bis zu 85 Jahre Gefängnis.