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Mittwoch
08.11.2006

Bereits zum 36. Mal hat die Zürcher Wirz-Gruppe ihren traditionellen Wirz-Cocktail durchgeführt: Am Mittwochabend kamen über 300 Personen aus der Medien- und Wirtschaftswelt. Angesagtes Thema war diesmal das Stichwort Alter und Altern, was für die eher dem Jugendwahn verfallene Branche überraschend war, aber durchaus gerne diskutiert wurde. Zum Auftakt der Podiumsdiskussion stellte Wirz-CEO Peter Strub einige teilweise provokative Thesen in den Raum, die darauf hinausliefen, dass es eigentlich wichtig und richtig wäre, der Generation der über 50-Jährigen mehr Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu geben, dass dies aber wegen rechtlichen, praktischen, gesundheitlichen, finanziellen und weiteren Gründen gar nicht so einfach sei.

Die von «SonntagsZeitungs»- und «Facts»-Chefredaktor Andreas Durisch geleitete Gesprächsrunde lotete das Thema interessant und anregend aus, konnte aber (selbstverständlich) keine Patentrezepte entwickeln. «Alt sind immer die andern», lautete etwa eine Erkenntnis, als der springlebendige 78-jährige pensionierte Bücherexperte Joe Amberg seine eindrückliche Liste von Hobbies aufzählte, mit denen er sich davon abgehalten habe, in das «schwarze Loch» nach der Pensionierung zu fallen. Stolz erzählte Brigitte Maier, Roche-Verantwortliche für Chancengleichheit, dass beim Pharmariesen auch Leute über 50 eingestellt würden, was aber wie so viele andere Aussagen des Abends gleich wieder relativiert wurde. «Man darf die Älteren nicht einfach in ein Kürsli schicken, sondern man muss ihnen auch die anspruchsvolleren Jobs geben», betonte dazu Martina Zölch vom Institut Personalmanagement und Organisation der Fachhochschule Nordwestschweiz. Da war es dann der 32-jährige Markus Popp von der Party- und Event-Fotoagentur Tillate, der bekannte, nicht mehr immer folgen zu können, wenn die 20-Jährigen mit neuen Ideen kommen. Quintessenz: «Es kommt darauf an», wie Brigitte Maier sagte.