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Dienstag
22.04.2008

Die Wirtschaft macht gegen die Präventionskampagnen des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) mobil. Das BAG bevormunde die Bürgerinnen und Bürger, lautet der Vorwurf. Mit einer neuen Interessengemeinschaft wollen zwanzig Wirtschaftsverbände die Kampagnen des BAG bekämpfen. Besonders ins Visier genommen haben diese Organisationen BAG-Direktor Thomas Zeltner. In der letzten Ausgabe der «Gewerbezeitung» hatte ihn Gewerbeverbands-Sprecher Patrick Lucca als «Gesundheits-Taliban» bezeichnet.

Neben den Kampagnen als solchen sind es insbesondere zwei Forderungen des BAG, die der Wirtschaft ein Dorn im Auge sind. Sie stemmt sich gegen Einschränkungen des Alkoholverkaufs nach 21 Uhr und gegen rauchfreie Restaurants. Doch auch die Präventionsspots gegen Fettleibigkeit liegen der Wirtschaft schwer im Magen. Es dürfe nicht sein, dass BAG-Direktor Thomas Zeltner den Leuten vorschreibe, was sie essen dürften und was nicht, sagte Piero Schäfer, Sprecher des Verbands Schweizer Werbung, gegenüber Der TV-Sendung «10 vor 10». Stattdessen müsse an die Eigenverantwortung appelliert werden.

Zur neuen IG gehören unter anderem der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse, der Schweizerische Gewerbeverband (SGV), der Schweizerische Arbeitgeberverband, Gastrosuisse, der Schweizerische Bauernverband, die Erdöl-Vereinigung und der Verband Schweizer Werbung.