Content:

Dienstag
08.02.2005

Trotz steigender Konkurrenz durch das Internet oder durch Videospiele hat die Fernsehnutzung in den vergangenen zehn Jahren um mehr als ein Viertel zugenommen. Im Vergleich der Jahre 1994 und 2004 stieg die tägliche durchschnittliche Sehdauer von 167 auf 210 Minuten, wie eine Untersuchung des ProSiebenSat.1-Vermarkters SevenOneMedia ergab. Die Untersuchung fusst auf den von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in Nürnberg ermittelten Nutzungsdaten.

Die einzige Ausnahme bilden die Kinder. Die 3- bis 13-Jährigen sassen sowohl 1994 wie 2004 jeweils 93 Minuten vor der Röhre. Den grössten Ausschlag nach oben verursachten die Single-Haushalte, in denen im vergangenen Jahr 311 Minuten pro Tag (nach 233 Minuten 1994) ferngesehen wurde. Über die Qualität geben die Zahlen keine Auskunft: Ob mit der höheren Sehdauer auch die Aufmerksamkeit zugenommen hat oder TV immer mehr den Rang eines medialen Mitläufers (Stichwort: Bügelfernsehen) einnimmt, kann diese Statistik nicht zum Ausdruck bringen.

«Die Zahlen beweisen aber, dass es keine Kannibalisierung der Medien gibt», sagt SevenOneMedia-Forschungsleiter Daniel Haberfeld. «Fernsehen und Internet haben sich beide weiterentwickelt.» Erfreut zeigte sich Haberfeld, dass sich in den von den Privatsendern bevorzugten Zielgruppen Wachstumsraten ergeben hätten. Die Werbeexperten registrierten nämlich, dass auch die Nutzungswerte der jüngeren Zuschauer zugenommen haben. Die 14- bis 29- jährigen Männer schauten 2004 immerhin 135 Minuten (1994: 102 Minuten) in den TV- Apparat, die gleichaltrigen Frauen 149 statt 120 Minuten. Deutlich mehr Zeit als vor zehn Jahren verbrachten vor allem auch die so genannten Haushaltsführenden vor dem Fernseher: 264 Minuten (statt 203 Minuten). Auch die Auszubildenden steigerten ihre Nutzung von 92 auf 116 Minuten.