Eine kleine Info-Bombe hat die «Werbe Woche» in ihrer neusten Ausgabe platziert. Im Artikel «Klartext soll bleiben» beschreibt ein Journalist die neue Konkurrenzsituation für das gewerkschaftlich orientierte Medienmagazin seit dem Markteintritt des «Schweizer Journalisten» im Dezember 2005. In der ersten Spalte wird der im Vergleich zum Konkurrenten «stärker analytisch und intellektuell geprägte Stil» gelobt, dafür das angeblich «verstaubte Layout» mit den Schwarz-weiss-Bildern bemängelt. «Wir prüfen derzeit verschiedene Veränderungen im Heft, so unter anderem den Farbdruck», wird Adrian Scherrer, Mitglied des Klartext-Stiftungsrates zitiert.
Weiter schreibt die «Werbe Woche»: «Auch der Online-Auftritt wird überarbeitet. Der seit November 2007 neu amtierende Chefredaktor Nick Lüthi hat bereits auf Klartext.ch ein Weblog gestartet. Weitere Neuerungen sollen folgen. Der Wechsel in der Chefredaktion habe bei Klartext für eine spürbare Dynamisierung gesorgt, meint Scherrer.» Und auf diesen Satz folgt gleich die nächste Ankündigungs-Aktionitis: «Eine weitere Neuerung ist ein Wechsel im Inserategeschäft. Neu wird für die Inserateakquisition Verlagsberater Kilian Gasser das Mandat übernehmen, der in seinem Portfolio unter anderem die Wochenzeitung (WOZ) führt», schreibt die «Werbe Woche».
«Über diese Falschmeldung habe ich mich aber schön bedankt beim Schreiber», so Kilian Gasser gegenüber dem Klein Report am Samstag. Anzeigenprofi Gasser, der unter anderem mehrere Jahre Anzeigenleiter von «Facts» war, versucht seit Jahren im absoluten Nahkampf den Genossinnen und Genossen der «Wochenzeitung» klarzumachen, dass Geld und Geist (vorne Redaktion, hinten Inserat) zusammengehen können. Jede Woche ist es eine Freude, die WOZ zur Hand zu nehmen, zu lesen und sich zusätzlich über einige tolle Vierfarben-Anzeigen aus dem Hochkapitalismus zu freuen, die der Urner wieder mit seinem sympathischen Schalk und seiner konsequenten Beharrlichkeit akquiriert hat.
«Im Moment bin ich für die WOZ tätig und das bleibt auch so. Dann betreue ich unter anderem `Work` und den Öko-Pool, der wie der Teufel läuft und mich auslastet», fügte Gasser lachend hinzu.
Bei Klartext selber ist der Anzeigenleiter ein alter Hase im Geschäft: Hannes WieLand verkauft das Magazin seit Jahren mit Erfolg und hat den Gewerkschaftern manche finanzielle Krise (vorderhand) erspart.
Sonntag
20.01.2008