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Mittwoch
05.07.2006

Die Haushalte in der Schweiz haben im vergangenen Jahr durchschnittlich 3140 Franken für Medien ausgegeben. Dies sind 3,1% mehr als im Vorjahr. Vor allem mehr Geld wurde in Computer, Telekommunikation und Fernsehen investiert. Insgesamt wurde in der Schweiz 10,3 Milliarden Franken für Medien - Inhalt, Zugang sowie Träger - ausgegeben, wie eine am Mittwoch veröffentlichte Studie «Medienbudget.ch» der im Verband Schweizer Presse zusammengeschlossenen Zeitungsverleger zeigt.

Das Medienbudget teilt sich vor allem auf Computer und Telekommunikation (31,3%), Fernsehen (22,7%) und Presse (17,7%) auf. Unterhaltungselektronik (14,2%), Bücher (7,2%), Radio (4,7%) und Kino (2,2%) machen den Rest aus. Das grösste Wachstum von rund 10% verzeichneten Computer, Telekommunikation und Fernsehen. 75% des Medienbudgets wurden für elektronische und digitale Medien ausgegeben.

Die Schweiz sei aber immer noch ein Printland, sagte Thérèse Ruedin, Verfasserin der Studie weiter. 2005 waren 2654 Titel auf dem Markt. Schweizerinnen und Schweizer kauften für 1,8 Milliarden Franken Presseerzeugnisse. Davon entfielen 62% auf Abos und 38% auf Kioskverkäufe. Im Schnitt hat ein Haushalt über zwei Pressetitel abonniert. Die Kioskverkäufe gingen dagegen um 2,6% zurück. «Die Presse steht immer noch sehr gut da», sagte Verbandspräsident Hanspeter Lebrument. Man könne sie auch nicht am Gesamtumsatz von 10,3 Milliarden Franken messen. «Wenn man nur die Kategorie Inhalt betrachtet», so Lebrument, «schlägt die Presse mit erstaunlichen 32,6% zu Buche.» Dies sei ein sehr gutes Zeichen für die Zukunft.

In den Schweizer Buchhandlungen wurde 2005 für insgesamt 736 Millionen Franken Bücher verkauft. Dies bedeutet eine Zunahme von 2%. Der negative Trend der Vorjahre sei damit gebrochen, sagte Ruedin. Ein veritabler Umsatzeinbruch ist beim Kino zu verzeichnen: Waren es 2004 noch 253 Millionen Franken, belief sich das Kinobudget im letzten Jahr auf 222 Millionen Franken. Dies entspricht einem Rückgang von 12,5%. Es wird jedoch erwartet, dass es sich um eine zyklische Schwankung handelt. Der Aufwärtstrend sei wieder spürbar, erklärte Ruedin.

Für Unterhaltungselektronik wie etwa Audio/Hifi, Video und Gaming wurden knapp 1,5 Milliarden Franken ausgeben. MP3 und Flachbildschirme sind besonders im Trend. Zudem verfügt mittlerweile jeder zweite Haushalt über eine Spielkonsole. Wegen TV-Serien stark vertreten ist auch der DVD-Handel. Um 3% abgenommen hat jedoch der Umsatz für Tonträger wie LPs oder CDs. Gründe sind der späte Einstieg in den digitalen Markt, illegale Raubkopien und der Datentausch im Netz.