Mit seinen rigorosen Vorschriften betreffend Sponsoren-Bevorzugung an der bevorstehenden Fussball-Europameisterschaft hat sich der europäische Fussball-Verband Uefa nicht nur Freunde gemacht. Doch immer mehr regt sich Widerstand gegen die Uefa-Verbandsfunktionäre und ihre Forderungen. Neuestes Beispiel: Zumindest in zwei Wiener Fanzonen sind statt des «offiziellen» dänischen Hopfengetränks einheimische Biere erhältlich.
Die Public-Viewing-Zone auf der Kaiserwiese im Wiener Prater vertraut ausschliesslich auf Ottakringer Braukunst, wie die Verantwortlichen gegenüber der Nachrichtenagentur APA erklärten. Zwar darf die heimische Marke auf dem gesamten Areal nicht beworben werden, aber der Braukonzern wirbt auf seinen Flaschenetiketten und Verpackungskartons frech und elegant mit dem Slogan «inoffizielles Fanbier». Ebenfalls kein Carlsberg wird es im Public-Viewing-Areal in der BA-Halle im Wiener Gasometer geben. Ob die Ottakringer Brauerei oder die Brauunion zum Zug kommt, ist aber nicht endgültig entschieden.
Grundsätzlich sind nur die Ausrichter der offiziellen Fanzonen in den acht Host Citys vertraglich verpflichtet, ausschliesslich Produkte der Uefa-Partnerfirmen zu verkaufen. Public-Viewing-Zonen, die mit Bildschirmen mit über drei Metern Durchmesser ebenfalls als Uefa-Fanbereiche gelten, steht es hingegen frei, mit anderen Sponsoren zu kooperieren. Die Auflagen verbieten allerdings jede Werbepräsenz an Ort und Stelle.
Dienstag
20.05.2008