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Dienstag
04.11.2008

Die Schweizerische Nationalbibliothek in Bern eröffnet am Donnerstag die Ausstellung «Am Anfang ist das Wort». Sie zeigt - ausgehend von einem Artikel über alt Bundesrätin Ruth Dreifuss -, wie ein Lexikon entsteht.

Der Artikel im Historischen Lexikon der Schweiz (HLS) über Ruth Dreifuss diene als Beispiel, um aufzuzeigen, wie ein Lexikon entstehe und wie darin Informationen miteinander vernetzt würden, schreibt die Nationalbibliothek in einer Mitteilung vom Dienstag.

So enthält der Artikel über Dreifuss Begriffe wie «Judentum», «Frauenbewegung», «Genf» oder «AHV». Zu diesen gibt es ebenfalls Einträge im HLS, was aufzeige, dass das Verlinken von Informationen keine Erfindung des Internetzeitalters sei.

Die Ausstellung gibt wieder, was Dreifuss selber über den Artikel im HLS denkt. In weiteren Interviews äussern sich Mitarbeitende des HLS zu ihren Arbeitsprinzipien. So will die Ausstellung den Besuchern vermitteln, dass hinter den komplexen und abstrakten Abläufen beim Entstehen von Lexika Menschen stehen. Und dass somit - bei allem Bestreben nach Objektivität - subjektive Faktoren unvermeidbar sind.

Die Wahl des Artikels über Dreifuss als Illustrationsbeispiel erfolgte nicht zufällig: Die Genferin war während ihrer Amtszeit 1993 bis 2002 als Vorsteherin des Departements des Innern Vorgesetzte der Nationalbibliothek und Schirmherrin auch der Stiftung Historisches Lexikon der Schweiz.

Zur Ausstellung gehört auch ein Kabinett mit ausgewählten Schweizer Enzyklopädien. Mit der Frage, wie das Lexikon von morgen aussieht, beschäftigen sich die beiden Mediengestalter Matthias Rohrbach und Michael Flückiger in einer interaktiven Raumprojektion.

Zum Rahmenprogramm gehört ein Wettbewerb, in dem die Nationalbibliothek den fantastischsten Lexikonartikel sucht. Gemeint ist ein sogenannter Nihilartikel über eine Person oder eine Sache, die es gar nicht gibt, aber doch in einem Lexikon vorkommt. Die meisten Lexika enthalten solche scherzhaften Nihilartikel.