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Mittwoch
27.05.2009

Bei der Zusammenlegung der Frühzustellung der Post, der NZZ-Gruppe und der Tamedia könnte eine «marktbeherrschende Stellung» vorliegen. Die Wettbewerbskommission (Weko) führt deshalb «eine vertiefte Prüfung des Zusammenschlusses durch», wie die Weko am Mittwochmorgen mitteilte.

Die Post und die Medienhäuser NZZ-Gruppe und Tamedia planen die Zusammenlegung ihrer Aktivitäten im Bereich der Frühzustellung von Zeitungen. «Dadurch entsteht eine neue Frühzustellorganisation, welche den Grossteil der Deutschschweiz und gewisse Teile der Romandie abdeckt», schreibt die Weko. Die neue Organisation unter dem Namen Presto, an der die Post 75 Prozent und die NZZ-Gruppe sowie Tamedia je 12,5 Prozent halten, würde etwa 6000 Angestellte umfassen.

Die vorläufige Prüfung zeige Anhaltspunkte, «dass durch den Zusammenschluss eine marktbeherrschende Stellung im Bereich der Frühzustellung von Zeitungen begründet oder verstärkt werden könnte». Eine zentrale Frage sei dabei, «ob und in welchem Ausmass in der Frühzustellung potenzielle Konkurrenz zu Post, NZZ-Gruppe und Tamedia besteht, welche in den Markt eintreten könnten», heisst es dazu. Denn im Tätigkeitsgebiet der neuen Frühzustellorganisation seien keine oder sehr wenige andere Frühzustellorganisationen tätig.

«Wir haben die Begründung noch nicht erhalten und wissen darum nicht mehr, als was im Communiqué steht», sagte Beat Lauber von der NZZ-Gruppe am Mittwochmorgen gegenüber dem Klein Report. Der vorgesehene Fahrplan werde jetzt halt etwas verzögert, «aber wir machen es einfach später.» Konkret solle sich ja nur das Aktionariat und die Führung ändern, spielte er die Bedeutung der Neuerung herunter. - Die Chronologie zur Marktausdehnung der Post: Am 9. Februar: Post übernimmt NZZ- und Tamedia-Frühzustellung definitiv am 2. Oktober 2008: Post übernimmt Frühzustellung von NZZ und Tamedia und am 18. Juni 2008: Post kauft Presse-Vertriebs AG der Basler Zeitung Medien