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Mittwoch
12.12.2012

In Genf und Lausanne demonstrierten am Dienstag die Redaktionen von Westschweizer Zeitungen gegen die Aufkündigung des Gesamtarbeitsvertrags durch die Verleger in der Romandie.

Die Journalistinnen und Journalisten der Genfer Tageszeitung «Tribune de Genève» begaben sich zum Redaktionssitz von «Le Temps», wo der Direktorin und Westschweizer Verlegerpräsidentin Valérie Boagno ein Protestschreiben überreicht wurde. In Lausanne demonstrierten die Redaktionen am Nachmittag vor dem Edipresse-Gebäude, der Herausgeberin unter anderem von «24heures»  und «Le matin».

Ebenfalls zu Protestaktionen kam es bei der Walliser Tageszeitung «Nouvelliste» in Sion, bei «La Liberté» in Freiburg sowie bei den Neuenburger Publikationen «L`Express» und «L`Impartial».

Hintergrund der Proteste: Eben erst haben Tamedia und Ringier, die beide durch die Übernahme zahlreicher Zeitungen die Verlagslandschaft in der Romandie massgeblich mitbestimmen, ihre hervorragenden Jahresabschlüsse bekannt gegeben - vor allem der Zürcher Tamedia-Konzern. Jetzt wird mit der Krise argumentiert, dass Mitarbeiterrechte und Löhne beschnitten werden sollen.

Der vertragslose Zustand, der in der Deutschschweiz und im Tessin seit 2004 herrscht, habe zu Lohndumping und Qualitätsabbau in den Redaktionen geführt, schreibt Syndicom in einem Kommuniqué vom Dienstag.

Die Journalistengewerkschaft setzt sich seit 2004 gemeinsam mit den anderen Berufsverbänden für einen nationalen Gesamtarbeitsvertrag für alle Schweizer Redaktionen ein und erinnert daran, dass ohne GAV keine Friedenspflicht besteht und die Journalistinnen und Journalisten ihre Arbeit niederlegen können.