Angesichts der anhaltenden Diskussion über die Rechtschreibreform hat die Zeitung «Deutsche Sprachwelt» vor dem «Tag der deutschen Sprache» dazu aufgerufen, die anderen Herausforderungen «nicht aus dem Blickfeld zu verlieren». Insbesondere stellt Thomas Paulwitz, Schriftleiter der Sprachzeitung, in der am Freitag erschienenen Ausgabe «auf vielen Gebieten eine Besorgnis erregende Tendenz zur Aufspaltung der deutschen Sprache fest». Eine Untersuchung der Universität Hannover habe gezeigt, dass der Anteil englischer Werbesprüche von 3% in den Achtzigerjahren auf heute 30% zugenommen habe. Ausserdem entstünden mit dem Zurückdrängen der Wissenschaftssprache Deutsch Sprachschranken zwischen den Gebildeten und dem einfachen Volk. «Wir müssen wieder den Weg zur Vereinheitlichung, zur Konvergenz in unserer Sprache einschlagen», fordert Paulwitz. Eine aufgespaltene Sprache entzweie auch die Menschen und mache sie manipulierbarer.
Freitag
10.09.2004