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Montag
06.10.2008

Es zeichnet sich bereits seit längerem ab: Nach dem Rauchen ist Junkfood die neue Lieblings-Zielschreibe für Gesundheitsapostel aller Couleur. Wenig überraschend auch, dass nicht direkt auf die Produkte gezielt wird, sondern wieder einmal indirekt auf die Werbung. Nun verlangen 220 Konsumentenorganisationen aus 115 Ländern - darunter die Schweiz - ein Werbeverbot für Lebensmittel, die laut Medienmitteilung der Schweizerischen Stiftung für Konsumentenschutz «zu süss, zu fett oder zu gesalzen sind». Konkret fordern die Konsumentenorganisationen ein TV-Werbeverbot zwischen 6 und 21 Uhr für diese Produkte, kein Marketing via Internet oder Handy, keine Werbung in Schulen oder an anderen Orten, die vorwiegend von Kindern frequentiert werden, keine Promotion mit Hilfe von Geschenken, Gadgets oder anderem Spielzeug sowie kein Bezug auf berühmte Persönlichkeiten, Comicfiguren oder Wettbewerbe.

Der Verband Schweizer Werbung wehrt sich gegen die neusten Rufe nach Werbeverboten. «Einmal mehr wird die Werbung für das Verhalten verantwortlich gemacht», schreibt Piero Schäfer in einer Stellungnahme vom Montag. «Es ist ein Trugschluss anzunehmen, ohne Werbung würden diese Produkte nicht mehr konsumiert.» Zudem widerspreche ein Werbeverbot den Grundsätzen der Marktwirtschaft. «Auch kaloriendichte Lebensmittel sind legale Produkte und müssen beworben werden dürfen.» Konsumentenschützer sollen besser aktive Verhaltensprävention und grössere Eigenverantwortung fördern, heisst es in der Stellungnahme.