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Montag
20.10.2008

Die von Media Focus monatlich publizierten Kennzahlen des Schweizer Werbemarktes wurden diesmal mit spezieller Spannung erwartet: Haben sich die Finanzkrise und die drohende Rezession bereits deutlich ausgewirkt? Die Kennzahlen vom September sind weniger schlimm als von einigen Pessimisten befürchtet, dennoch ist der Werbedruck im Vergleich zum Vorjahr um 2,1% gesunken. Insgesamt beträgt das kumulierte Plus seit Jahresbeginn immer noch 4,7%. Traditionell sind die letzten drei Monate des Jahres eher stark. Ob das auch 2008 so sein wird, ist aber noch unklar und wird darüber entscheiden, ob der Werbemarkt Schweiz 2008 im Vergleich zum Vorjahr im Plus oder Minus abschliessen wird.

Gebannt schaute die Branche auf die Daten im Schlüsselmarkt Finanzen und tatsächlich ist hier der Werbedruck um 10% eingebrochen, kumuliert seit Jahresbeginn um 9%. Dies fällt insbesondere ins Gewicht, wenn man bedenkt, dass die Finanzen (noch) der drittgrösste Werbemarkt sind, nach den Schlüsselmärkten Fahrzeuge und Nahrungsmittel, welche beide übers ganze Jahr gesehen immer noch im Plus liegen.

Unbestrittener Star im Werbejahr 2008 mit einem kumulierten Plus von 34% ist der Bereich Unterhaltungselektronik/Foto/Film. Doch auch dieser Schlüsselmarkt musste im September erstmals ein Minus hinnehmen, und zwar gleich ein deutliches: 22,3%. Ähnliches gilt für den Schlüsselmarkt Uhren und Schmuck, welcher im September ein Vorjahres-Minus von 10,3% aufweist, mit 23,3% aber kumuliert beim Wachstum immer noch an zweiter Stelle liegt. Deutlich zulegen konnten die Werbemärkte Energie (+45,2%) und Kosmetik/Körperpflege (+30,0%).

Das am intensivsten beworbene Produkt war im September das frisch lancierte Rivella gelb. Trotzdem verliert der Schlüsselmarkt Getränke im Vergleich zur Vorjahresperiode 3,4%. Auf Rivella gelb folgen in der Rangliste der am meisten beworbenen Produkte zwei Versicherungen: Axa Winterthur Fahrzeugversicherung und Swiss Life Vorsorgeversicherung.

Die Hitparade der Werbeauftraggeber im September wird wie so oft von den beiden Grossverteilern angeführt, diesmal Coop vor Migros. Auf Rang 3 folgt der Kosmetikkonzern L`Oreal.