Der «Blick»-Artikel «Auf Jesus kann ich mich verlassen», der den Untertitel «Selfmade-Millionär und Sektenmitglied Hans-Ulrich Lehmann will für die SVP in den Nationalrat» trug, sorgte Anfang Mai für Aufregung. Kaum war die Enthüllungsstory erschienen, tauchte der bunte Mobilezone-Prospekt, der zuvor jahrelang dem «SonntagsBlick» beigelegt worden war, als «SonntagsZeitung»-Beilage auf. Ein Racheakt des Mobilezone-Mitbegründers Hans-Ulrich Lehmann, wie in der Gerüchteküche gemunkelt wird?
Hans-Ulrich Lehmann, der heute Verwaltungsrat des Unternehmens ist, sagte am Donnerstag gegenüber dem Klein Report: «An diesem Gerücht ist nichts dran. Meine Nationalratskandidatur und wie darüber berichtet wird, steht auf keine Art und Weise in Zusammenhang mit dem Mobilezone-Inseratevolumen», so Lehmann. Als Verwaltungsratsmitglied habe er ohnehin keinen Einfluss auf die Vergabe des Werbebudgets.
«Es war reiner Zufall, dass wir kurz nach dem Artikel einen Teil unseres Werbedrucks umplatzierten. Die Offerte von Tamedia lag uns schon im 1. Quartal vor, die Zusage erteilte ich Mitte April», ergänzte der Bruder des SVP-Kandidaten, Mobilezone-Geschäftsführer Martin Lehmann: «Die Aufgabe von Mobilezone ist es, möglichst viele Schweizer Leser zu erreichen», sagte Martin Lehmann dem Klein Report.
Die Reichweite des «SonntagsBlick» sei zwar hoch, doch könne Mobilezone mehr Leser erreichen, wenn man die Prospektbeilage abwechselnd der «SonntagsZeitung» und dem «SonntagsBlick» beilege. Er fügte hinzu, dass Ringier das Verlagshaus sei, das nicht nur in den letzten 12 Jahren, sondern auch 2011 das grösste Mobilezone-Werbevolumen erhalten habe. «Wir haben ein entspanntes Verhältnis zu Ringier», stellte Martin Lehmann gegenüber dem Klein Report klar.
Am 22.9.2011: Wegen eines kritischen Artikels: Jelmoli sistiert Inserate im «Tages-Anzeiger»