Die Zahlen der Stiftung Werbestatistik Schweiz für das Jahr 2008 belegen einmal mehr, was schon längst bekannt ist und immer wieder kolportiert wird: Die Netto-Werbeumsätze waren im vergangenen Jahr erstmals seit vier Jahren rückläufig. Insgesamt betrug der Umsatz mit 5,796 Mrd. Franken 1,3% weniger als im Vorjahr. Besonders leiden - auch das keine neue Erkenntnis - die Printmedien, deren Anzeigenerlöse um 3,3% auf 2,406 Mrd. Franken zurückgingen. Innerhalb dieser Kategorie war es die Tagespresse, die am meisten Haare lassen musste und um 8,0% auf 1,233 Mrd. Franken zurückging. Die Sonntagspresse legte hingegen bei den Anzeigenerlösen um 10,3% zu, und der Anteil der Gratispresse am Gesamtvolumen stieg von 13,5 auf 18,7%.
Bei den übrigen Bereichen im Sektor Print gab es eine leicht rückläufige Entwicklung bei der Publikums-, Finanz- und Wirtschaftspresse (-2,3%), während insbesondere bei der Spezialpresse (+4,9%) sowie bei der Fachpresse (+1,0%) das Vorjahresergebnis übertroffen wurde. Nach drei Jahren mit zweistelligen Zuwachsraten ergab sich beim Stellenmarkt im Jahre 2008 ein leichter Rückschlag. Die Einnahmen aus Stellenanzeigen gingen gegenüber dem Vorjahr um 4,5% auf 350 Mio. Franken zurück. Dieser Wert liegt aber noch wesentlich höher als in den schwachen Jahren 2003 (208 Mio.) und 2004 (213 Mio. Franken).
Für Fernsehwerbung und Sponsoring von Sendungen wurden im vergangenen Jahr insgesamt 628 Mio. Franken eingenommen. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies ein leichtes Minus von 1,4%. Den rückläufigen Einnahmen bei den öffentlich-rechtlichen Sendern (393 Mio. Franken, -3,8%) stehen positive Entwicklungen bei den privaten Schweizer Sendern (56 Mio. Franken, +5,4%) und bei den privaten ausländischen Werbefenstern (179 Mio. Franken, +2,1%) gegenüber.
«Ein erster Versuch, Netto-Werbeaufwände für Online-Werbung zu messen, ist leider an der mangelnden Bereitschaft gescheitert, der Stiftung Daten zu liefern», heisst es kurz und knapp in der Mitteilung der Stiftug Werbestatistik Schweiz.
Das Ergebnis der Radiosender liegt mit 131 Mio. Franken um 4,0% unter dem Vorjahresniveau. Bei der Kinowerbung ergab sich zum zweiten Mal in Folge ein markanter Rückgang: Mit einem Minus von 9,1% gegenüber 2007 wurden Einnahmen von 30 Mio. Franken generiert. Der Bereich Teletext lag mit 9 Mio. Franken praktisch auf dem Vorjahresniveau. Neu werden in der Werbestatistik auch die Umsätze von Adscreen ausgewiesen. 2008 wurden mit diesen audiovisuellen digitalen Werbeträgern Werbeeinnahmen von 5 Mio. Franken erzielt.
Die Umsätze der Aussenwerbung lagen 2008 mit 684 Mio. Franken 3,2% höher als im Vorjahr. Die Plakatwerbung bleibt weiterhin der bedeutendste Bereich und erzielte 358 Mio. Franken Einnahmen (+3,4%).
Die Adressbücher und Informationswerke erzielten insgesamt im Vergleich zum Vorjahr ein leichtes Plus von 3,0%. Diese Gattung konzentriert sich je länger desto mehr auf die Adress- und Telefonbücher. Von den total 213 Mio. Franken erwirtschafteten Einnahmen fielen damit 209 Mio. Franken auf die Adress- und Telefonbücher, während die übrigen Nachschlagewerke noch Umsätze von 4 Mio. Franken meldeten.
Die interne Statistik von Expo + Event weist für das vergangene Jahr 422 Mio. Franken Einnahmen aus Flächenerträgen und Dienstleistungen wie z. B. Basisinstallationen aus. Gegenüber den für 2007 erhobenen Werten wurde eine Zunahme der Erträge um 9,7% registriert. Die Einnahmen der Post und der privaten Verteilorganisationen aus der Verteilung adressierter und unadressierter Werbung betrugen im Jahr 2008 1269 Mio. Franken. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Minus von 3,0%. Im Jahr 2008 wurden insgesamt 3980 Millionen adressierte und nicht adressierte Mailings verteilt.
Mittwoch
24.06.2009