Der Schweizer Werbeagenturenverband BSW hat am Mittwoch eine Empfehlung erlassen, wonach die Auftraggeber für Budgets unter 300 000 Franken keine Konkurrenzpräsentationen (Pitches) mehr durchführen sollen. Es gebe «geeignetere und sowohl für die Auftraggeber als auch für die Agenturen effizientere Wege für eine Agenturevaluation», meint der Agenturenverband in seiner Mitteilung. Die Ausschreibung von «Mini-Pitches» habe sich in jüngster Zeit gehäuft, sagte BSW-Geschäftsführer Walter Merz gegenüber dem Klein Report zur Begründung für den vom Werbe-Auftraggeber-Verband mitgetragenen Aufruf.
Zur Begründung hält der BSW fest, dass sich wohl die wenigsten dieser Auftraggeber bewusst seien, wie viel Aufwand ein Pitch für eine Agentur bedeute, wenn sie die Konkurrenzpräsentation seriös und professionell angehen wolle. «Auch bei einem Pitch investieren Agenturen ihr gesamtes Wissen und sehen sich je nach Umfang der Aufgabe schnell einmal mit einem nicht verrechenbaren Personalaufwand im sechsstelligen Franken-Bereich konfrontiert», schreibt der Verband. «Bedenkt man, dass Agenturen selbst bei grösseren Budgets erst im zweiten Jahr der Zusammenarbeit mit einem Kunden überhaupt einen Gewinn realisieren können, wird klar, dass solche Mini-Pitches auch wirtschaftlich nicht vertretbar sind.»
Es gebe kostensparendere und effizientere Wege, eine Agentur zu finden, betont der BSW schliesslich. Der Verband verweist dazu auf den «Leitfaden für die Wahl einer Werbeagentur» (zum Download auf: http://www.bsw.ch / Agentur finden).
Mittwoch
24.06.2009