Die Kommunikationsagenturgruppe Trimedia International wird britisch. Sie schlüpft unter das Dach des PR-Konzerns Huntsworth, der dafür maximal 24,9 Mio. Euro auf den Tisch legen will. Stellen sollen keine abgebaut werden. Der Grund für den Verkauf habe mit der Entwicklung in der Zukunft zu tun, sagte Trimedia-Verwaltungsratspräsident Michel Gutknecht am Mittwoch auf Anfrage der sda. In der Schweiz könne Trimedia nicht mehr wachsen. Zwar lege die Gruppe im Ausland zu, aber jetzt müsse man den Schritt in den wichtigen Londoner Markt machen. Und diesen könne Trimedia alleine nicht schaffen.
«Wir gehen davon aus, dass wir mehr internationales Geschäft erhalten werden, das zunehmend über London läuft», sagte der Schweiz-Verantwortliche Werner Mäder. Die Gruppe rechne mit Wachstum. Aus diesem Grund habe der Besitzerwechsel auch keine negativen Folgen fürs Personal. Im Gegenteil: Längerfristig rechne Trimedia sogar mit einem Ausbau. Derzeit arbeiten 175 Personen in den vier Ländern Schweiz, Österreich, Deutschland und Frankreich für Trimedia. Hierzulande besitzt die Agentur Büros in Basel, Bern, Genf, Lugano und Zürich, wo 45 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen beschäftigt sind. «In der Schweiz werden wir unsere Stellung in allen Sprachregionen weiter ausbauen», insbesondere in der Romandie», liess Mäder verlauten. Zu den grössten Kunden der Gruppe gehören u.a. ABB, McDonald`s, Nokia, Orange, Novartis und Roche.
Nach dem Besitzerwechsel wird Trimedia mit der Huntsworth-Tochter Hatch-group zusammengelegt, welche der britische Konzern erst im letzten Juli übernommen hatte. Die neue Einheit soll den Namen Trimedia tragen, während die Marke Hatch-group verschwinden wird. Trimedia-Chef Michel Gutknecht wird Verwaltungsratspräsident der neuen Trimedia, die ihren Sitz in Zürich behalten soll, hiess es weiter. Geschäftsführer werde Hatch-group-Chef Michael Murphy. Der endgültige Kaufpreis ist vom Geschäftsgang von Trimedia bis 2006 abhängig. Die 21 bisherigen Trimedia-Besitzer würden nach den Transaktionen einen «bedeutenden Anteil» am britischen PR-Konzern halten, sagte Trimedia-Grossaktionär Gutknecht weiter. Gleichzeitig mit der Übernahme von Trimedia gab Huntsworth am Mittwoch auch den Kauf der britischen PR-Agenturen Grayling und Hudson Sandler bekannt.
Mittwoch
17.03.2004