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Montag
02.01.2006

Die besten deutschen Fussball-Clubs können ab sofort auf mehr Geld hoffen. Die Deutsche Fussball Liga (DFL) will die Fernsehgelder künftig nach dem Leistungsprinzip neu verteilen. Der im Jahr 2000 eingeführte Solidaritätsgedanke werde «möglicherweise in Zukunft bei der Verteilung der TV-Gelder im deutschen Profi-Fussball in den Hintergrund treten», meldete die «Financial Times Deutschland» am Montag. Nach Informationen des Fachmagazins «Kicker» sollen die bislang an alle Clubs in gleicher Höhe gezahlte Garantiesumme wegfallen und die ab der Spielzeit 2006/07 erwarteten 420 Mio. Euro pro Saison ausschliesslich nach Tabellenstand ausgeschüttet werden. Zudem soll die Aufteilung in erste und zweite Liga durch eine Rangliste der Clubs von Platz 1 bis 36 ersetzt werden. Nach «Kicker»-Recherchen könnte der deutsche Rekordmeister Bayern München in der kommenden Saison statt wie bisher 16,2 Mio. Euro bis zu 25 Mio. Euro aus dem Bundesliga-TV-Vertrag erzielen.

Bei dem nun diskutierten Modell, über das der Ligaverbandsvorstand um Präsident Werner Hackmann bis Mitte Januar beraten will, sollen 75% der Einnahmen nach den Ergebnissen der zurückliegenden drei Jahre ausgeschüttet werden, 25% errechnen sich nach den aktuellen Platzierungen. Zusätzlich sollen auch die Absteiger aus der zweiten Liga von ihren Platzierungen der vorangegangen drei Jahre profitieren. Dieser Plan soll garantieren, dass jeder Club mehr Geld als bisher erhält und ein Abstieg die Vereine nicht an den Rand des Ruins treibt. Zudem hätten sich die Spitzenclubs mit ihrer Forderung nach höheren Einnahmen durchgesetzt. Die Verantwortlichen der Europapokalteilnehmer erheben bereits seit Jahren den Anspruch auf mehr Geld, um im Wettbewerb mit den europäischen Topclubs mithalten zu können.