Armin Walpen, Generaldirektor der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG), hat sich im Westschweizer Radio kritisch zum Wahlbarometer der SRG geäussert. Indem die SRG solche Umfragen publiziere, beeinflusse sie den Wahlkampf, ohne es zu wollen. Gemäss Walpen würden in Zukunft weniger Wahlbarometer veröffentlicht. Die SRG müsse sich fragen, ob es ihre Rolle sei, solche Umfragen zu machen.
Mitte September überholte die CVP die FDP im Barometer um 0,3 Prozent. Die Journalisten hätten dies als Sieg der CVP über die FDP interpretiert. Weil das Barometer aber eine Fehlermarge von 2,2 Prozent aufweise, sei der knappe Vorsprung der CVP statistisch nicht belegbar gewesen, sagte ausgerechnet CVP-Mann Walpen. Er wies die Kritik zurück, wonach die SRG zur Polarisierung im Wahlkampf beigetragen habe. «Es ist das Klima, das sich geändert hat», sagte er. Die SRG habe sich dieser Veränderung der Politkultur nicht entziehen können. Und wahrscheinlich haben die Journalisten da wieder etwas falsch interpretiert, fügt der Klein Report an - siehe oben.
Alle Parteien hätten sich auf das angebliche Komplott in der Affäre Blocher/Roschacher gestürzt, so Walpen am Dienstag im SRG-Radio weiter. Er gestehe ein, dass es «vielleicht eine Arena zuviel» zu dem Thema gegeben habe. Die SRG trage der Bevölkerung gegenüber eine Verantwortung: Der Inhalt müsse im Vordergrund stehen. Da hat er wohl wenig beim Deutschschweizer Radio reingehört, fügt der Klein Report nochmals an: Ein Tamtam an Werbesprüchen in eigener Sache und eine Fanfare nach der andern, plus eine aufgemotzte Marketing-Journalismus-Sprache vom Gröberen («Jetzt gilts ernst»). Wenn es nicht das Echo der Zeit gäbe, man wüsste nicht weiter.
Dienstag
23.10.2007