Die neuerdings zum Zürcher Tamedia-Verlag gehörende Gratiszeitung «20 Minuten» ist im vergangenen Jahr lesermässig zur grössten Tageszeitung der Schweiz geworden. Die sagen die in der Nacht auf Dienstag publizierten Zahlen der Wemf AG für Werbemedienforschung aus. Mit einer Reichweite von 782 000 Leserinnen und Lesern hat die im Dezember 1999 gestartete Pendlerzeitung den langjährigen Spitzenreiter «Blick» überholt. Die «Blick»-Zeitung aus dem Ringier-Verlag vermochte je Ausgabe 736 000 Personen zu erreichen, 15 000 mehr als im Vorjahr. «20 Minuten» hatte im Vorjahr mit einer Reichweite von 692 000 noch 90 000 Leser weniger ausgewiesen.
Mit 573 000 Leserinnen und Lesern behauptete sich der «Tages-Anzeiger» (ebenfalls Tamedia) 2003 auf dem 3. Platz, wohin er 2002 von «20 Minuten» verdrängt worden war. Die «Tagi»-Leserschaft schrumpfte damit um 3000 Personen. Als Nummer 4 in der Schweizer Tageszeitungslandschaft stellte sich die «Berner Zeitung» aufgrund der wegen der Volkszählung 2000 neuen Berechnungsgrundlage mit einer Reichweite von 426 000 Lesern heraus. Sie tauschte damit den Platz mit der «Mittelland-Zeitung», die auf 381 000 Leserinnen und Leser nach 373 000 im Vorjahr kam. Unverändert rangierte die «Neue Zürcher Zeitung» mit 316 000 Lesenden auf Platz 6. Sie musste allerdings Federn lassen; 2002 hatte ihre Reichweite noch 343 000 betragen.
Hinter der NZZ taucht in der Reichweiten-Hitparade die erste französischsprachige Tageszeitung auf: «Le Matin» weist 331 000 Lesende aus. Die Zahlen des «Le Matin» beziehen sich, genau wie bei den Deutschschweizer Zeitungen, nur auf den eigenen Sprachraum. 290 000 Leserinnen und Leser weist die Wemf-Erhebung der «Neuen Luzerner Zeitung» zu, 249 000 der «Südostschweiz», 245 000 der Nummer 2 der frankophonen Schweiz, «24 Heures». Das «St. Galler Tagblatt» erreichte 239 000 Aktualitätshungrige und die «Basler Zeitung» deren 221 000.
Die Sonntagspresse büsste leicht ein. Der Wert des Vorjahrs lag aber wegen der neu eingeführten «NZZ am Sonntag» relativ hoch. Die Wemf teilt mit, dass die neue Deutschschweizer Sonntagszeitung den Lesermarkt um 4% ausgeweitet habe. Schweizers liebste Sonntagslektüre blieb nach wie vor der «SonntagsBlick» mit 977 000 Lesenden nach 998 000 im Vorjahr. Die «SonntagsZeitung» (Tamedia) kam auf 790 000 (2002: 831 000), der welsche «Matin dimanche» in seinem Sprachraum auf 601 000 und die «NZZ am Sonntag» auf 433 000 Leser (464 000). - Mehr dazu: Wemf-Zahlen 2004: Beliebte Zeitschriften, Wemf-Zahlen 2004: Neue Gewichtung wegen Volkszählung 2000 und Wemf-Zahlen 2004: Im Internet ist Google.ch vorn
Montag
06.09.2004