Die WEMF AG für Medienforschung und das Marktforschungsunternehmen Media Focus unterzeichneten eine Kooperationsvereinbarung. Durch die Zusammenarbeit soll für die Medienunternehmen und die Werbetreibenden in der Schweiz die Versorung mit aktuellen Werbe- und Medienstatistiken verbessert und vereinfacht werden, teilten die Unternehmen am Freitag in einem Communiqué mit.
Die bisher konkurrierenden Statistiken «AIS Advertising Index Switzerland» und «Media Focus» werden aufgegeben. Neu sollen dafür zwei bedürfnisorientierte Statistiken angeboten werden - der Werbeindex und der Medienindex. Für den Werbeindex wird die erschienene, zu Bruttotarifen bewertete Werbung die Währung sein, der Medienindex wird sich auf die effektiv getätigten Umsätze abstützen. Die WEMF plant den Medienindex in enger Zusammenarbeit mit den Medienanbietern neu ins Leben zu rufen, heisst es in der Mitteilung weiter. Die Verantwortlichkeiten seien klar getrennt: So übernimmt die WEMF die Vermarktung gegenüber den Printmedien, während Media Focus die Versorgung der übrigen Medien, der Werbeauftraggeber und der Agenturen inne hat.
Die Kooperationsvereinbarung bringt mit sich, dass die WEMF die Verbreitung der AIS-Daten einstellt und das Kundenportefeuille an Media Focus übergibt. Dem verwirrenden Nebeneinander der beiden Statistiken soll ein Ende gesetzt werden und auch künftig wollen WEMF und Media Focus ihre Entwicklungen koordinieren. «Als professionelle Datenanbieter haben WEMF und Media Focus eingesehen, dass der Schweizer Markt zu klein ist für zwei konkurrierende Produkte», erklärt WEMF-Direktor René Schmutz. Die neu aufbereiteten Zahlen würden so professionellen Standards entsprechen und international vergleichbar sein, ergänzt Ludger Vornhusen, Verwaltungsratsmitglied von Media Focus, «damit erfüllen wir einen dringlichen Wunsch von international tätigen Werbekunden.» Damit ist ein grosses Anliegen von Jürg Siegrist, Direktor des Schweizer Werbeauftraggeber-Verbandes SWA befriedigt, «dass die Werbeauftraggeber nun endlich national und international vergleichbare Daten bekommen, ist höchst erfreulich, schafft Klarheit und erleichtert die Disposition der Werbemittel ganz wesentlich.» Markus Hollenstein, Leiter Marketing bei Publisuisse, befürwortet das Zusammenspannen ebenfalls, und Klaus Kappeler, CEO der Goldbach Media Gruppe, bezeichnet die Kooperation als «Vernunftehe». Mit Blick auf die neuen Medien führt er aus: «Damit ist das Fundament gelegt, die anstehenden Probleme der Erhebungsmethoden und der Integration neuer Medien zu lösen.»
Samstag
24.06.2006