Klassischer Fall von «so nicht». Eine Umfrage der AG für Werbeforschung (Wemf) hat zwar ergeben, dass «die Notwendigkeit einer neuen Definition der Wirtschaftsgebiete quasi unisono unterstrichen» werde. Aber für die vorgeschlagene Methode der Schlüsselpersonenbefragung und die Erfassung der Pendlerströme zur Simulation des Einkaufsverhaltens liessen sich keine überzeugenden Mehrheiten finden. Dies teilte die Wemf am Freitagmorgen mit. Deshalb soll es vorerst, das heisst bis mindestens 2007, bei den bisherigen Wirtschaftsgebieten (WGs) bleiben.
«Die heutigen WGs sind 40 Jahre alt und immer wieder kritisiert worden», sagte Wemf-Direktor René Schmutz am Freitag zum Klein Report, es sei deshalb richtig, dass versucht worden sei, eine neue Lösung gestützt auf die Volkszählungsdaten des Jahres 2000 zu finden. Die Vernehmlassung habe aber gezeigt, dass das vorgeschlagene Verfahren als zu wenig differenziert betrachtet werde. Und ganz klar gebe es bessere Daten, die zu erheben aber zweifellos mehr kosten werde, räumte er ein. «Das Ziel ist klar: Wir wollen aussagekräftige Wirtschaftsgebiete definieren, und auf dem Weg dazu sind wir sehr froh über dieses Zwischenresultat», ergänzte Wemf-Verwaltungsratspräsident Tobias Trevisan gegenüber dem Klein Report. Die Arbeit sei ein guter Prozess, der sehr konstruktiv verlaufe, betonte er.
Der Verwaltungsrat hat in seiner Sitzung vom 9. Juli die Geschäftsstelle Wemf beauftragt, in Zusammenarbeit mit der Publicom zu überprüfen, wie das Modell an Stelle der Schlüsselpersonenbefragung durch eine repräsentative Befragung sowie den Einbezug konsumbezogener Daten ergänzt werden könne, teilte die Wemf weiter mit. Das Ergebnis dieser Überprüfung (Definition von Regeln, Kriterien, Vorgehenspläne, Budget etc.) könne voraussichtlich im Jahr 2005 in eine weitere Vernehmlassung geschickt werden. Falls dieses Konzept auf Zustimmung stosse und die notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung stehen, können die Erhebungsarbeiten 2006 beginnen.
Freitag
16.07.2004