Die am Mittwoch von der Wemf AG für Werbemedienforschung veröffentlichten Auflagenzahlen der Schweizer Zeitungen bestätigen die vor drei Wochen veröffentlichten Mach-Reichweitenwerte. Demnach haben die Pendlerzeitungen ihre Auflagenzahlen in den vergangenen 12 Monaten erneut auf Kosten der Bezahlzeitungen steigern können. Grosse Gewinnerin ist «20 Minuten» (Tamedia), deren Auflage von 435 460 auf 526 351 Exemplare stieg. Das welsche Schwesterblatt «20 Minutes» steigerte sich von 210 108 auf 221 560 Exemplare. Überflügelt wurde es von der Konkurrentin «Le Matin Bleu» (Edipresse), deren Auflage von 183 011 auf 230 873 Exemplare kletterte.
Für die aus «Heute» hervorgegangene Zeitung «Blick am Abend» (Ringier) gibt die Wemf eine provisorische Auflage von 210 692 Exemplaren an. Noch keine Zahlen liegen von den anderen Gratisblättern «News» und «.ch» vor. Diese beiden Blätter wurden im Dezember bzw. September 2007 erstmals herausgebracht.
Erneut verloren haben die Bezahlzeitungen. Von den grösseren Blättern konnte einzig die «Südostschweiz» ganz leicht zulegen, von 126 613 auf 127 428 Exemplare. Der «Blick» fiel von 240 066 auf 231 235, der «Tages-Anzeiger» von 216 411 auf 213 738 Exemplare. Nur marginale Einbussen mussten die «Neue Zürcher Zeitung», die «Neue Luzerner Zeitung» und die «Berner Zeitung» in Kauf nehmen. Das «St. Galler Tagblatt» fiel unter die 100 000er-Marke.
Die Sonntagsausgabe der «NZZ» erhöhte ihre Auflage von 122 072 auf 126 371 Exemplare. Die «SonntagsZeitung» (Tamedia) blieb mit 202 141 gegenüber 202 222 Exemplaren praktisch gleich. Der «Sonntag» (AZ Medien) stieg mit einer provisorischen Auflage von 190 107 Exemplaren in den Markt ein. Einbussen musste erneut der «SonntagsBlick» hinnehmen, dessen Auflage von 265 478 auf 262 188 Exemplare allerdings weniger stark zurückging als noch vor Jahresfrist. Grösser ist der Verlust bei «Le Matin Dimanche». Das Westschweizer Blatt verlor mehr als 8000 Exemplare und kommt jetzt auf eine Auflage von 202 030 Stück.
Den Bereich Spezialpresse führen die dreisprachigen Publikationen der beiden Grossverteiler Coop und Migros an. Wie schon letztes Jahr, aber nicht mehr so ausgeprägt, konnte die «Coop-Presse» zulegen (plus 26 000), während das «Migros-Magazin» (minus 24 000) verlor. Zurück ging auch die Auflage der TCS-Zeitung «Touring» (minus 17 000).
Im Bereich Publikumspresse gehören die «Schweizer Illustrierte» (Ringier) und «Tele» (Axel Springer Schweiz) mit Einbussen von je rund 16 000 Exemplaren zu den Verlierern. Die «Schweizer Familie» (Tamedia) konnte um rund 3000 Exemplare zulegen. Die Auflage des «Beobachters» (Springer), der «Glückspost» (Ringier), der «Weltwoche» und der «Wochenzeitung» blieben ungefähr gleich.
Die Finanzpublikationen konnten allesamt zulegen. Am stärksten stieg die Auflage der «Handelszeitung» (Springer) und zwar von 30 861 auf 45 190 Exemplare. Die neuste Zahl ist laut Wemf-Angaben aber provisorisch. Hintergrund für die Auflagensteigerung war die Einstellung der Wirtschaftszeitung «Cash» (Ringier) Mitte 2007. Rund 27 000 der ingesamt 43 000 «Cash»-Abonnenten abonnierten neu die «Handelszeitung», etwa 5000 entschieden sich für die «Bilanz» (Springer), 2000 für das Anlegermagazin «Stocks» (Springer). - Siehe auch: Mach Basic weist Gewinne der Gratiszeitungen aus
Mittwoch
01.10.2008