Die deutsche Stiftung Warentest sei in einer Untersuchung des Gottlieb-Duttweiler-Instituts (GDI) in Deutschland mit Abstand an der Spitze der Instanzen gestanden, denen die Konsumenten ihr Vertrauen schenken. Dies gab Karin Frick, Leiterin Research und Mitglied der Geschäftsleitung des GDI am Donnerstag am Classified-Forum der Publigroupe-Tochter Publiconnect bekannt. Am anderen Ende der Skala waren die klassischen Medien, Händler, Hersteller und die Werbung. Grosses Vertrauen geniessen nach ihren Worten auch Freunde, Bekannte und Familienangehörige und - wenn es um die Themen Reisen, Gesundheit, Ausgehen oder Stellensuche geht - auch das Internet. Allerdings sei das Verhalten der Konsumenten kein eindimensionales: Wer sich beim Thema Gesundheit vom Arzt beraten lässt (hohes Vertrauen), geht gleichwohl auch ins Internet, um sich zu informieren und Zusatzinformationen zu den Auskünften des Arztes zu suchen.
Karin Frick leitete aus diesen Ergebnissen die Folgerung ab, dass die Konsumenten in Zukunft zunehmend unabhängiger werden von Hersteller, Händlern und von der Werbung. Dank Handy, E-Mail und SMS sei es möglich, sich auch kurzfristig mit Personen des Vertrauens über den richtigen Kaufentscheid abzusprechen. Dank dem Mobiltelefon als «mobiler Nabelschnur» (Frick) kann man rasch vor dem Käseregal im Supermarkt rückfragen, welchen man heimbringen soll. Folgerung von Karin Frick: «Die Konsummärkte von morgen sind Beziehungsmärkte.» Für die Werbung bedeute dies, bei einem explodierenden Angebot an Informationen mit noch mehr Kreativität um die Aufmerksamkeit der Konsumentinnen und Konsumenten kämpfen zu müssen. - Siehe auch: «Die Zukunft ist dreidimensional, virtuell und sozial» und Die Zukunft der Rubrikeninserate: Print ist nicht tot
Donnerstag
03.05.2007