Woche für Woche ermittelt Media Control im Auftrag des Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verbands (SBVV) die Bestsellerliste der meistverkauften Bücher. Die «Weltwoche» wiederum druckt die Liste jede Woche ab (und lässt sich das etwas Weniges kosten). Nicht schlecht gestaunt hat der Rüegger Verlag, der mit Andrea Hämmerles Buch «Die Abwahl» einen veritablen Bestseller gelandet hat, denn Hämmerle belegt in der aktuellen Bestsellerliste Platz 7 - nur nicht bei der «Weltwoche».
In der Wochenzeitschrift findet das Buch über Christoph Blochers Abwahl aus dem Bundesrat nicht statt. Auf Platz 7 findet sich stattdessen Remo Largo mit den «Jugendjahren». Damit die Liste aufgeht, steht dafür «Der Bro Code» gleich zweimal drauf. Ein Novum in der Geschichte der Bestsellerlisten.
Auf Nachfrage des Rüegger Verlags bei der «Weltwoche» antwortete Rico Bandle mit einem - durchaus selbstironisch zu verstehenden - «Die Zensurbehörde in Herrliberg hat eingegriffen». Vor allem war ihm der Fehler aber peinlich. Auch der verantwortliche Redaktor entschuldigte sich und verwies auf einen Fehler beim Abtippen.
Pikant an der Geschichte: Hämmerle war letzte Woche auf Platz 3 der Bestsellerliste, ohne dass die «Weltwoche» dies vermeldet hätte. Schuld sei gewesen, dass die Liste zu spät eingetroffen sei.
Martin Walker, Redaktor der Fachzeitschrift «Schweizer Buchhandel», konnte sich am Donnerstag angesichts dieser Häufung von Fehlleistungen ein Schmunzeln nicht verkneifen, wie er dem Klein Report erklärte: «Dass man einmal eine Liste verwechselt, kann ja passieren, aktiv Plätze umzustellen und Titel doppelt aufzuführen, ist allerdings schon richtig aufwendig. Aber natürlich gilt, wie bei allen schwarzen Schafen, die Unschuldsvermutung: Honi soit qui mal y pense», sagte Walker.