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Montag
23.04.2007

Auf Schweizer Bahnhöfen lasen am Montag Schauspieler aus verschiedenen Büchern vor und Bücher wurden gratis verteilt. Der Buchhandel will mit dieser Aktion anlässlich des Welttages des Buches zum Lesen animieren. Der Welttag des Buches stand in der Schweiz unter dem Motto «Die Schweiz liest». Verteilt wurde eine exklusive Gratisausgabe von Peter Bichsels «Meine Reise zu Cordes». Am Hauptbahnhof Zürich lud eine schwebende Grossskulptur aus fliegenden Büchern und eine Temporärbibliothek mit bequemen Sesseln zum Lesen ein.

Für den Abend soll in Zürich eine «Bookparade» stattfinden: Leserinnen und Leser sollten durch die Zürcher Innenstadt marschieren und dabei aus ihren Lieblingsbüchern vorlesen. In Lausanne suchten Schulklassen versteckte Koffer mit Kinder- und Jugendbüchern. Über 400 Buchhandlungen, Bibliotheken und andere Institutionen führten Veranstaltungen zum Weltbuchtag durch. Manche Buchhandlungen in der Deutschschweiz blieben aus Protest gegen den drohenden Fall der Buchpreisbindung geschlossen. Mit der Schliessung wollten die kleinen Buchhandlungen demonstrieren, dass sie vor dem Aus stehen, wenn die Buchpreisbindung fällt und Grossbuchhandlungen ihnen mit Discountpreisen den Bestsellerhandel abspenstig machen.

Die Buchpreisbindung ermöglicht es heute den Verlagen, die Buchpreise verbindlich festzulegen. Dies erlaubt es ihnen, auch Bücher herauszugeben, für die sich nur eine kleine Leserschaft interessiert. Anfangs März hatte das Bundesgericht die Buchpreisbindung als unzulässig beurteilt. Der letzte Entscheid liegt jedoch beim Bundesrat: Dieser will bis Ende Monat zu einem Ausnahmegesuch des Buchhändler- und Verleger-Verbands (SBVV) Stellung nehmen. Wenn er zum Schluss kommt, dass das Buch ein schützenswertes Kulturgut ist, kann er die Buchpreise vom Kartellverbot befreien.