Der Berliner Publizist Rüdiger Safranski hat am Freitag den mit 10 000 Euro dotierten «Welt»-Literaturpreis für sein essayistisches und biografisches Gesamtwerk erhalten. Vor rund 300 Gästen aus Kultur, Medien und Wirtschaft nahm der Preisträger die Auszeichnung von Rachel Salamander, Herausgeberin der «Literarischen Welt», entgegen. Die Laudatio hielt der niederländische Schriftsteller Cees Nooteboom. In der Begründung der Jury hiess es: «Mit seinen elegant geschriebenen, kenntnisreichen Biografien deutscher Dichter und Denker schliesst Rüdiger Safranski an die grosse deutsche Tradition der Lebensgeschichtsschreibung an. Er ist der legitime Nachfahr Rankes und Mommsens, Gundolfs, Sieburgs und Golo Manns. Safranski, der gleichermassen von der Germanistik wie der Philosophie herkommt, bezeugt auf exemplarische Weise, dass Biografie und Essay gehaltvoll und unterhaltsam zugleich sein können, wenn sie berücksichtigen, was Safranski in virtuoser Weise beherrscht: wissenschaftlich fundierte Prosa als Kunstform zu betreiben.»
Der 1945 in Rottweil/Württemberg geborene Safranski hat sich vor allem mit viel beachteten Lebensbeschreibungen der Philosophen Schopenhauer, Heidegger und Nietzsche sowie der Schriftsteller E.T.A. Hoffmann und Friedrich Schiller einen Namen gemacht. Der Jury gehören der britische Verleger Lord George Weidenfeld, der Schriftsteller und Juraprofessor Bernhard Schlink, die Herausgeberin der «Literarischen Welt», Rachel Salamander, sowie Tilman Krause, Literaturredaktor der «Welt», an.
Freitag
10.11.2006