Die Schweizerische Nationalbibliothek hat dieses Jahr ihr millionstes Buch entsäuert. Schlechtes Papier zersetzt sich mit dem Alter. Ein chemisches Verfahren namens Papierentsäuerung kann diesen Prozess aufhalten.
Seit dem Jahr 2000 behandelt die Schweizerische Nationalbibliothek (NB) ihre auf Papier gedruckten Bestände nach diesem Verfahren: Bücher, Zeitungen und Zeitschriften, Schriften von Vereinen. Insgesamt wurden in den letzten acht Jahren 300 Tonnen schriftliches Kulturgut der NB vor dem Verfall gerettet. Weiteren 150 Tonnen - rund 0,4 Millionen Dokumenten - steht die Wellnesskur noch bevor, wie es in einer Mitteilung vom Dienstag heisst.
Möglich wurde diese Rettungsaktion dank Sonderkrediten des Bundes. Für rund 13,5 Mio. Franken wurde die Entsäuerungsanlage zwischen 1998 und 2000 errichtet; dies auf dem Gelände der Firma Nitrochemie Wimmis AG, die sie auch betreibt. 120 Tonnen Papier können so pro Jahr behandelt werden. Hauptkunden sind mit rund je 40 Tonnen pro Jahr die NB und das Schweizerische Bundesarchiv. Jeder Institution stehen bis ins Jahr 2010 jährlich 1 Mio. Franken für die Papierentsäuerung zur Verfügung.
Dienstag
02.12.2008