«Wir sind in der Schlussphase. Ich hoffe, dass der Entscheid noch dieses Jahr gefällt werden kann», sagte Patrik Ducrey von der Wettbewerbs-Kommission (Weko) am Dienstag dem Klein Report zum Thema Vermittlerkommissionen. Das Weko-Sekretariat hatte vor knapp einem Jahr eine zweijährige Untersuchung gegen die Publigroupe (P) abgeschlossen und verlangt, dass die P auch die kleinen Inseratevermittler kommissionieren müsse. Zu diesem Entscheid konnte sich die P in der Zwischenzeit äussern. Das lange Verfahren legt die Vermutung nahe, dass dem bevorstehenden Abschluss ein langes Seilziehen vorausgegangen ist. Allerdings spielte Publigroupe-CEO Hans-Peter Rohner am Dienstag gegenüber dem Klein Report die finanzielle Bedeutung des Entscheids herunter: «Es geht um einen grösseren sechsstelligen Betrag. Das Thema bereitet mir keine schlaflosen Nächte», sagte er. Es seien allerdings noch nicht alle Konsequenzen der möglichen Weko-Entscheide überblickbar, räumte er weiter ein; allenfalls könnten sich daraus wieder neue Verfahren ergeben.
Ins Rollen gebracht hatte das Thema der Werbevermittler Werner Baumann, Geschäftsführer der Zolliker Werbevermittlerin AdX. Dieser hatte 2001 um die Zulassung als Berufsvermittler und damit um die Gewährung der Vermittlerkommission (VK) von Eigenregietiteln ersucht. Diese wurde ihm vom Verband Schweizerischer Werbegesellschaften (VSW) verwehrt. Der VSW ist ein Verein, der sich aus vier Gesellschaften zusammensetzt, namentlich die Publicitas AG, Lausanne, die Publimedia AG, Zürich, die Publimag AG, Glattbrugg, und die Mosse Media AG, Zürich. Diese Firmen sind alles 100-prozentige Tochterfirmen der Publigroupe AG, Lausanne. Die Begründung gegen die AdX war damals, die Firma erfülle die VSW-Richtlinien nicht. Die Konsequenz für AdX war, dass die von ihr an P-Pachttitel vermittelten Werbeaufträge (Inserate) nicht kommissioniert wurden. AdX klagte. - Mehr dazu: Kommissionszahlungen: Weko macht Publigroupe Druck
Dienstag
11.10.2005