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Montag
25.09.2006

Der Schweizer Discounter Denner ist bei der Wettbewerbskommission (Weko) abgeblitzt. Die Weko eröffnet kein Verfahren im Zusammenhang mit Preisempfehlungen des Lebensmittelmultis für Cailler-Schokolade. Im Zusammenhang mit der von Stararchitekt Jean Nouvel neu gestalteten Verpackung hatte Nestlé im Frühjahr dieses Jahres die Abgabepreise erhöht, was sich Denner nicht gefallen lassen wollte. Nach Angaben von Nestlé betrug die Preiserhöhung rund 0,8 Prozent. Für Denner hingegen setzte es eine Preiserhöhung von 8 Prozent ab, weil die Konditionen für den Discounter neu ausgehandelt und jenen anderer Kunden angepasst wurden. Diesen Preis wollte Denner nicht bezahlen und verbannte die Cailler-Schoggi aus seinen Regalen. Den Relaunch bezeichnete Denner-Chef Philippe Gaydoul als «Marketing-Gag».

Weil Nestlé zudem den Vertriebskanälen auch unverbindliche Preisempfehlungen machte, gelangte Denner im April an die Weko und sprach von einer erzwungenen Harmonisierung der Preise. Das widerspreche dem Wettbewerbsgesetz. Die Weko hat nun entschieden, kein Verfahren zu eröffnen, wie Weko-Vizedirektor Patrick Krauskopf am Montag sagte. Es sei derzeit eher unwahrscheinlich, dass sich Denner verpflichtet fühle, die Preisempfehlungen einzuhalten. Daher wäre eine Überprüfung, ob eine so genannte Preisbindung zweiter Hand vorliegt, lediglich hypothetischer Natur. Denner wollte den Weko-Entscheid auf Anfrage nicht kommentieren. - Siehe auch: Jean Nouvels Atelier wehrt sich und Denner klagt gegen Nestlé bei der Weko