Die Swisscom muss noch zuwarten, bis sie bei der Filmrechtevermarkterin Cinetrade einsteigen kann: Die Wettbewerbskommission (Weko) hat beschlossen, den Beteiligungserwerb der Swisscom an der Cinetrade einer vertieften Prüfung zu unterziehen. Die vorläufige Prüfung ergebe Anhaltspunkte darauf, dass das Vorhaben eine marktbeherrschende Stellung begründe oder verstärke, teilte die Weko am Donnerstag mit. Swisscom beabsichtigt, eine Minderheitsbeteiligung an der Cinetrade und später die Kontrolle über sie zu erwerben. Die Cinetrade-Gruppe umfasst den Pay-TV-Anbieter Teleclub, die Kitag Kino Theater AG sowie den Homevideo-Anbieter PlazaVista.
Mit der Beteiligung an Cinetrade will die Swisscom ins Filmgeschäft einsteigen und plant mittelfristig die Ergänzung ihrer Kernaktivitäten Telefonie und Internet mit Fernsehen (so genanntes Triple Play). Durch den Zusammenschluss erhalte Swisscom Zugang zum Know-how der Cinetrade-Gruppe im Bereich des Erwerbs und der Vermarktung von Rechten an Filmen, Serien und Sportübertragungen. Das Zusammenschlussvorhaben führe möglicherweise zu einer Begründung bzw. Verstärkung der Marktstellung der Swisscom. Die Weko werde insbesondere die Auswirkungen des Zusammenschlusses im Pay-TV-Markt sowie im Markt für die Beschaffung von erstklassigen Film- und Sportsendungen (so genannter Premium Content) näher untersuchen, präzisierte die Bundesbehörde. Die vertiefte Prüfung des Zusammenschlusses soll klären, ob durch den Zusammenschluss tatsächlich eine marktbeherrschende Stellung in den oben erwähnten Märkten begründet oder verstärkt wird, durch die wirksamer Wettbewerb beseitigt werden kann. Die Prüfung dauert längstens vier Monate.
Donnerstag
25.11.2004