Die Vertreiber von französischen Büchern in der Schweiz müssen sich auf unangenehmen Besuch der schweizerischen Wettbewerbskommission (Weko) gefasst machen. Dieses Gremium hat nämlich laut einer Mitteilung vom Montag eine Untersuchung eröffnet, da sie vermutet, diese Vertreiber hätten eine marktbeherrschende Stellung und würden diese mit ihrer Preispolitik missbrauchen. Laut Weko vertritt jeder Vertreiber exklusiv einen französischen Verlag in der Schweiz und die Schweizer Buchhandlungen decken sich fast exklusiv bei diesen Vertreibern ein. Der Aufbau einer parallelen Importstruktur erscheine nur schwer realisierbar.
Wörtlich schreibt die Weko: «Die Buchpreise werden in Frankreich durch die Verlage festgelegt und den Buchhandlungen über das `Loi Lang`, das französische Buchpreisbindungsgesetz, auferlegt. Anlässlich des Imports für den Schweizer Markt erheben die Vertreiber auf den französischen Preis einen Zuschlag, dessen Höhe unter den Vertreibern stark variiert. Der Zuschlag wird anhand einer `Umrechnungstabelle` festgelegt. Dieses Vorgehen erlaubt es den Vertreibern, für die Schweiz Preise festzulegen, die deutlich über den französischen Preisen liegen. Dabei könnte es sich um einen Preismissbrauch im Sinne des Schweizer Kartellgesetzes handeln.»
Montag
17.03.2008